Foodtruck als Ergänzung zu Sozialmärkten

Der Wiener Verein „Start up“ verteilt ab Jänner Lebensmittel an Bedürftige, die nicht in der Nähe eines Sozialmarktes leben - aus einem Kleinbus. Vorerst wird der Bus nur Am Schöpfwerk halten, mehrere Verkaufspunkte sind geplant.

Der „Foodtruck“ ist keine neue Erfindung. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es in den USA kochende Kutscher, die von ihrem Vehikel aus Hot Dogs verkauften. Ein mobiler Imbiss war gewissermaßen auch die deutsche Gulaschkanone, die in beiden Weltkriegen zum Einsatz kam. Foodtrucks gibt es schon lange. Der Wiener Verein „Start up“ hat die Idee nun adaptiert und einen mobilen Sozialmarkt geschaffen - mehr dazu in Erster mobiler Sozialmarkt startet.

Mobiles Sozialmarkt

ORF

In Wien gibt es jetzt auch einen rollenden Sozialmarkt

„Zufällig im Internet entdeckt“

Im Prinzip handelt es sich um einen Mercedes-Kleinbus, von dem aus Essen verteilt wird. Der sogenannte „Foodpoint“ wird ab Jänner Am Schöpfwerk, in Meidling, Halt machen. Es ist geplant, dass er später auch an sechs weiteren Standorten zum Einsatz kommt. Seit 2014 betreibt „Start up“ einen „normalen“ Sozialmarkt in Hernals. Zu den Kunden zählen Mindestpensionisten, aber auch Flüchtlinge, Arbeitslose und Mindestsicherungsbezieher.

„Start up“-Obmann Alexander Mühlhauser erklärt, wie er auf die Idee des sozialen Foodtrucks kam. Er habe längere Zeit nach einem Standort für einen zweiten, festen Sozialmarkt im südlichen Wien gesucht, sagt Mühlhauser und fährt fort: „Wir hatten nach einem Jahr Suche noch immer nichts gefunden. Dann hab ich zufällig im Internet diesen Wagen entdeckt.“

Mobiles Sozialmarkt

ORF

Zu Beginn hält der Bus nur Am Schöpfwerk

Täglich drei Tonnen Wegwerfware

Ein Stammkunde im Hernalser Sozialmarkt, ist gegenüber „Wien heute“ von der Foodtruck-Idee begeistert: „Es ist für die Leute gut, die es mit dem Kreuz haben.“ Auch für Rollstuhlfahrer, die nicht in der Nähe eines Sozialmarktes leben, verortet er Erleichterungen.

„Start up“ bekommt seine Waren von Großhändlern. Rund drei Tonnen Lebensmittel werden täglich von verschiedenen Supermärkten abgeholt und so vor dem Müll gerettet. 140 Filialen stellen ihre überschüssigen Waren dem Verein zur Verfügung. Der Foodtruck wird auch als Spendensammelstelle fungieren, um noch mehr genießbare Lebensmittel vor dem Müll zu bewahren.

Links: