Wohnungsmangel: Soforthilfe verzögert sich

Es hätte eine schnelle Lösung für den Wohnungsmangel in Wien werden sollen: mobile Wohnhäuser in Fertigbauweise. Im Herbst 2016 hätte der Bau an zwei Standorten starten sollen, nun verzögern sich die Projekte allerdings.

Wien mangelt es an leistbarem Wohnraum, deshalb will die Stadt die Neubauleistung massiv anheben. Da die Aufstockung des Wohnraums aber erst ab 2018/19 greift, verkündete Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) vergangenen Juni auch ein so genanntes „Sofortprogramm“. Mobile Wohneinheiten in Leichtbauweise sollten rasch Abhilfe schaffen - mehr dazu in Soforthilfe: Erste mobile Wohnhäuser fix.

Planungen dauerten länger

Im Juni stellte Ludwig auch gleich die ersten zwei Projekte dieser Art mit insgesamt 330 Wohneinheiten in Floridsdorf und der Donaustadt vor. Als Termin für den Baustart auf dem Betriebsbaugebiet in Floridsdorf - konkret im Bereich Siemensstraße, Heinrich-von-Buol-Gasse und Josef-Brazdovic-Straße - und auf dem Areal mit Bausperre in der Podhagskygasse in der Donaustadt wurden Oktober bzw. November 2016 genannt. Doch die Planungen dauerten länger als gedacht, wie es aus dem Büro von Ludwig heißt.

Mobile Wohneinheiten Ludwig

ORF

Das „Sofortprogramm“ von Stadtrat Michael Ludwig verzögert sich

In der Siemensstraße laufen derzeit zumindest schon die ersten Bauvorbereitungen, im Frühjahr soll es dann losgehen. „Die Wohnungen werden noch heuer - wie geplant - bezugsfertig sein“, so eine Sprecherin. Für die Podhagskygasse in der Donaustadt gibt es noch keinen konkreten Fahrplan - aber auch hier sei man zuversichtlich, dass bald gebaut wird.

Interesse der Bauträger „nicht sehr hoch“

Eigentlich wollte die Stadt gleich 1.000 dieser mobilen Wohneinheiten errichten: Bei diesem Thema herrscht weniger Zuversicht. Das Interesse der Bauträger an dem eigens ausgeschriebenen Call sei nämlich „nicht sehr hoch“, so die Sprecherin. Einen konkreten Grund dafür könne man nicht festmachen - vermutlich würden diese lieber auf dauerhafte Projekte setzen. Die mobilen Wohneinheiten sollen ja nur vorübergehend Platz bieten, sie werden auf Grundstücken errichtet, die nur temporär - also rund fünf bis zehn Jahre - genutzt werden können.

Die Stadt ist allerdings auf die Bauträger angewiesen. Deshalb gibt es momentan auch keine neuen Projekte mit mobilen Wohneinheiten - es bleibt also vorerst bei 330 statt 1.000 Wohnungen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße einer solchen Einheit in System- und Leichtbauweise soll 50 Quadratmeter betragen. Voraussetzung für den Bezug einer Wohnung des „Sofortprogramms“ ist das Wiener Wohnticket - also u.a. ein zweijähriger Hauptwohnsitz in Wien.

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