Simmeringer protestieren gegen Baumfällungen

Aufregung gibt es derzeit um ein Bauprojekt in Simmering. Die Anrainer der Dittmanngasse befürchten, dass 60 hundertjährige Kastanienbäume für einen Wohnbau gefällt werden. Schon vor drei Jahren protestierten sie gegen den Bau.

Der Eigentümer betont, dass die meisten Bäume ohnedies gefällt werden müssten, weil sie in so schlechtem Zustand seien. Die Anrainer sind trotzdem dagegen. Vor drei Jahren hatte der damalige Besitzer, die CA Immo zwei Gutachten vorgelegt, dass die meisten der Bäume eine Sicherheitsgefährdung darstellen - weshalb das Areal auch eingezäunt wurde.

Anrainer misstrauen Gutachten

Auch der neue Eigentümer, Winnegg Realitäten, will das Areal bebauen und die Bäume großteils abholzen. Die Anrainer misstrauen den beiden Baumgutachten. Was der zuständige Architekt Paul Rakosa zurückweist: „Es wurden zwei Gutachten gemacht, damals vor zwei Jahren und ein Gutachten war schlechter als das andere. Das heißt, die Bäume waren krank und erst letztes Jahr im Sommer wurde ein erneutes Gutachten erstellt, wo sich der Zustand der Bäume bestätigt hat.“

Wegen der vielen Proteste wurden die Pläne abgeändert. Der Wohnbau wird nun zwar höher, dafür aber von der Grundfläche her kleiner, damit mehr gesunde Bäume bleiben können. Das reicht den Anrainern nicht. Anrainer können nun ihre Stellungnahmen einbringen, verhindern können sie das Projekt nicht.

Plan liegt bis 27. April auf

Der Sprecher der Bürgerinitiative, Wolfgang Neuhold, hat wenig Freude: „Ich wohne seit 47 Jahren dort, drei Fenster haben wir auf diesen Baumbestand, es ist wie eine Grünoase und die wird uns natürlich abgehen.“ Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplanentwurf liegt noch bis 27. April in der Gebietsbetreuung Simmering öffentlich auf.