Offenbar Säureattacke auf Rettung

Ein unbekannter Täter hat am Mittwoch in der Brigittenau offenbar eine Säureattacke auf einen Wagen der Wiener Berufsrettung verübt. Er bespritzte einen Rettungswagen und hinterließ ein Fläschchen mit ätzender Flüssigkeit.

Die Wiener Berufsrettung war zu einem Einsatz in die Traisengasse gerufen worden. Als das Team kurz nach 15.00 Uhr zum Rettungswagen zurückkehrte, entdeckten die Mitarbeiter auf dem Trittbrett das Fläschchen. Zudem war das Fahrzeug an der Seite mit der Flüssigkeit bespritzt worden, schilderte Andreas Huber, Sprecher der Wiener Berufsrettung.

Inhalt muss analysiert werden

Wegen eines ähnlichen Falls im Vorjahr verständigten sie sofort den Notruf. Mehrere Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr rückten in Schutzanzügen aus. Kriminalisten stellten „das zurückgelassene Behältnis sicher. Was drinnen ist, muss erst analysiert werden“, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Die Tatortgruppe der Polizei sicherte Spuren. Ermittelt wird „wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung und versuchter schwerer Körperverletzung“, sagte Eidenberger.

Die Patientin, wegen der die Rettung im Einsatz war, wurde von einem anderen Rettungswagen übernommen. „Wir haben sofort alle über Funk gewarnt und zu erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht aufgerufen“, sagte Huber. Während der Wartezeit wurde die Patientin - sie hatte Herzprobleme - von den Sanitätern betreut. Das Motiv ist derzeit noch unklar, Erpressungen hätte es, laut Huber, keine gegeben.

Ähnlicher Fall im Vorjahr

Am 1. Juli 2016 war ein Sanitäter bei einem Einsatz in der Leopoldstadt von einer ätzenden Flüssigkeit verletzt worden. Ein Unbekannter hatte das Plastikfläschchen auf der Scheibe des Wagens hinterlassen, als der Mann es entfernte, zerbrach es, und die Flüssigkeit rann ihm über zwei Finger - mehr dazu in Sanitäter durch Säure verletzt.

Erst am nächsten Tag verspürte der Sanitäter Schmerzen, im Krankenhaus wurde festgestellt, dass er mit einer ätzenden Flüssigkeit in Kontakt gekommen war. Um welche Substanz es sich gehandelt hatte, blieb unklar, weil der Sanitäter das Fläschchen umgehend in einem Mistkübel entsorgt hatte. Ein Täter konnte von der Polizei nicht ausgeforscht werden.