Kontrollbank baut Wertpapier-Tresore zurück

Die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) verwahrt die Aktien und Anleihen der Österreicher. Die Urkunden sind schon zum Großteil in die digitalen Speicher verlagert. In den nächsten zwei Jahren sind die Sammelurkunden an der Reihe.

Über die OeKB laufen u.a. die Dividendenzahlungen auf Aktien und Anleihen. Die üppigen Tresorflächen von einst sind nicht mehr nötig, sagte OeKB-Vorstandsdirektorin Angelika Sommer-Hemetsberger. Die OeKB ist im Bankgebäude Am Hof lediglich eingemietet, das Haus gehört der BIG und wird umfangreich umgebaut.

Tresor Kontrollbank

Oesterreichische Kontrollbank

Bank Austria bezieht ehemaligen Kassensaal

Die Wachstube der Polizei ist bereits ausgezogen. Im Erdgeschoß, wo die Kontrollbank vor langer Zeit einmal einen Kassensaal betrieben hat, macht nach dem Umbau eine Filiale der Bank Austria auf. Damit bekommen nach dem für 2018 anstehenden Umzug der Bank-Austria-Zentrale und -Filiale von der Schottengasse auf ihren neuen Campus beim Praterstern die Bankschließfächer ein neues Ersatzquartier in der Innenstadt.

Im jetzigen „Kontrollbankhaus“ Am Hof wird, wie zuletzt bereits kolportiert, das Nobel-Versandhaus Manufactum einen eigenen Shop installieren - mehr dazu in Polizeidienststelle wird Warenhaus.

Engagement für Wiener Start-up-Hub

In ihrer Kapitalmarktsparte fungiert die OeKB als gesetzliche Meldestelle, „auktioniert“ Bundesanleihen, erstellt die Emissionskalender, verwahrt Kapitalmarktprospekte und versorgt den Markt mit Finanzdaten. Die 100-Prozent-Tochter OeKB CSD verwahrt fast alle heimischen Wertpapiere, die Hälftetochter CCP.A wickelt die Börsegeschäfte ab.

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Oesterreichische Kontrollbank

Ihre Schwerpunkt hat die im Besitz der österreichischen Banken befindliche Kontrollbank im Exportkredit- und Garantiegeschäft (für den Bund werden die Exporthaftungen abgewickelt), als Entwicklungsfinancier, als Kapitalmarktdienstleister und als Energieclearinghaus. Heuer will sich die OeKB besonders auch im Aufbau eines Wiener Start-up-Hub engagieren.

Kein hartes Kostensenkungsprogramm

Die Aktionäre der Kontrollbank bekommen für das Jahr 2016 wieder eine Dividende von 20 Mio. Euro. Das hat vorige Woche die Hauptversammlung beschlossen. In dieser Größenordnung schüttet die Kontrollbank jährlich aus, wenn nicht gerade Außergewöhnliches passiert.

2016 ist der operative Gewinn mit 56,3 Mio. Euro zwar um 9,5 Prozent höher gewesen als im Jahr davor, der Nettogewinn der OeKB-Gruppe sank nach Wertpapierbewertungen aber von 47,2 auf 43,5 Mio. Euro. Beim Betriebsergebnis lag man über dem eigenen Plan. Wie andere Banken auch arbeitet die OeKB daran, Kosten einzudämmen. Ein hartes Kostensenkungsprogramm werde nicht gefahren, sagte die Vorstandsdirektorin. Es gehe um gezielte Maßnahmen, die schon Früchte trugen.

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