Polizei versteckt Radargeräte in Zivilfahrzeugen

Fixe Radarboxen und mobile „Laserpistolen“ - diese Methoden der Tempoüberwachung auf den Straßen sind bekannt. Was viele nicht wissen: Seit ein paar Jahren setzt die Wiener Polizei auch auf Zivilfahrzeuge mit mobilen Geräten.

„In Wien sind derzeit fünf der mobilen Radargeräte auf diesen Zivilkraftfahrzeugen montiert. Diese sind sind in Wien jeden Tag unterwegs, immer woanders“, erklärte Polizeisprecher Paul Eidenberger gegenüber Radio Wien. Im Einsatz seien die Radarautos bereits seit mindestens fünf Jahren.

Radar auf Auto

Michael Horak

Auch ein geparktes Auto könnte ein Radarmessgerät sein

Radarwellen-Gerät über Nummernschild montiert

Der Großteil des Radargerätes ist dabei im Inneren des Autos verbaut, unter anderem die Kamera. Ganz verstecken lässt es sich jedoch nicht - ein kleiner Geräteteil ist nämlich vorne über dem Kennzeichen montiert. „Etwa in der Größe einer Coladose. Dieses Teil des Gerätes versendet die Radarwellen“, so Eidenberger. Diese Wellen werden dann von den möglicherweise zu schnell fahrenden Fahrzeugen reflektiert - und so kann deren Geschwindigkeit gemessen werden.

Der Wiener Michael Horak hatte ein Auto mit einem derartigen Aufsatz gesichtet und eine Foto davon auf Twitter gepostet, woraufhin die Wiener Polizei sich outete.

Mit den Radarautos können beide Fahrtrichtungen überwacht werden, zusätzlich kann das Gerät automatisch zwischen Pkw und Lkw unterscheiden. Wird eine überhöhte Geschwindigkeit gemessen, wird ein Beweisfoto gemacht.

Im Schnitt über 400 Anzeigen pro Tag

35 Beamte sind derzeit für die Radargruppe der Wiener Polizei im Einsatz. Diese besteht seit 1976. Die Beamten bedienen sowohl die fix montierten Radarboxen als auch die mobilen Geräte in den Zivilfahrzeugen. Pro Tag werden von der Gruppe im Schnitt mehr als 400 Anzeigen gemacht, also rund 150.000 im Jahr.

Zusätzlich verfügt auch jede Polizeiinspektion in Wien über eine mobile „Laserpistole“. Laut Eidenberger werden damit jeweils zumindest einmal pro Tag Messungen gemacht. Zu den höchsten in Wien gemessenen Geschwindigkeiten zählen 223 kmh/auf der Donauuferautobahn (A22), wo 80 kmh/erlaubt sind. Aber auch in der 50er-Zone auf der Triester Straße in Wien-Favoriten wurden bereits 184 kmh/h gemessen.