Musical Schikaneder „hinter den Erwartungen“

Zwei Vorstellungen gibt es noch, dann ist das Musical Schikaneder vorerst Geschichte. Die Produktion blieb trotz guter Kritiken hinter den Erwartungen zurück. Die Auslastung am Raimund Theater lag bei unter 70 Prozent.

Geplant war volles Haus und eine Auslastung über 80 Prozent. Doch der Ansturm hielt sich in Grenzen. An traditionell publikumsschwachen Tagen wurden auch Vorstellungen abgesagt. Die historische Persönlichkeit Emanuel Schikaneder reichte als Zugpferd wohl nicht - mehr dazu in „Weltweites Interesse“ für Schikaneder-Musical.

Schwer umkämpfter Theatermarkt

„Es ist natürlich schon ein bisschen schade wenn die Erwartungen nicht ganz erfüllt werden. Das ist ganz klar“, sagt Musicalstar Mark Seibert. „Meine Erklärung ist die, dass es jetzt nicht unbedingt an der Qualität des Stückes liegt. Sondern ich glaube, es ist einfach unwahrscheinlich schwierig in der heutigen Zeit, mit der ganzen Ablenkung, die es gibt im Theatermarkt, da so ein Stück, so eine Marke neu zu etablieren.“

Intendant Christian Struppeck, Komponist Stephen Schwartz, Milica Jovanovic als "Eleonore Schikaneder" und Mark Seibert als "Emanuel Schikaneder"

APA/Herbert Neubauer

Intendant Christian Struppeck, Komponist Stephen Schwartz, Milica Jovanovic als „Eleonore Schikaneder“ und Mark Seibert als „Emanuel Schikaneder“

„Das war ja schon ein bisschen gewagt“

„Garantien gibt es am Theater nie. Aber ich finde, man muss diesen Mut haben. Die Mischung ist wichtig. Wir spielen bekannte Titel, etablierte Titel. Dem gegenüber stellen wir neue Titel, wo wir uns auch was trauen. Schikaneder ist ja auch ungewöhnlich, musikalisch. Und das war ja schon ein bisschen gewagt mit ein bisschen klassisch angehaucht“, so Christian Struppeck, der Intendant der Vereinigte Bühnen Wien gegenüber „Wien heute“. „Ich finde es wichtig, dass man sich das traut und nicht gleich abschrecken lässt - wenn es mal nicht so voll ist.“

Rund 224 Mal wurde Schikaneder aufgeführt, ingesamt kamen rund 180.000 Besucherinnen und Besucher. Den finanziellen Verlust will Struppeck nicht in konkrete Zahlen fassen. Stattdessen hofft er auf den nächsten potenziellen Publikumshit: Das Fendrich-Musical „I am from Austria“ soll jene Plätze füllen, die Schikaneder frei gelassen hat - mehr dazu in „I am from Austria“ mit Österreich-Ensemble. Im Herbst feiert dann Tanz der Vampire ein Comeback - mehr dazu in „Tanz der Vampire“ zurück in Wien.

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