Grätzel-Bewohner entwickeln Energieangebote

Der Stromversorger Wien Energie startet im Herbst ein Pilotprojekt im Stadtentwicklungsgebiet „Viertel Zwei“ beim Prater. Gemeinsam mit den Bewohnern will man dort neue Angebote entwickeln und testen.

Die eigenen vier Wände umweltschonend kühlen? Gemeinsame Elektro-Lastenräder für Einkäufe? Abwärme nutzen für eisfreie Gehwege? So ähnlich könnte bald die Angebotspalette der Wien Energie erweitert werden. „Urban Pioneers Community“ lautet der klingende Name des Vorhabens.

Viertel Zwei

ORF.at/Roland Winkler

Das „Viertel Zwei“ beim Prater

Einzug startet demnächst

Die Idee: Bewohner des neuen Stadtteils - die ersten Mieter der 300 Wohnungen ziehen demnächst ein - sollen aus Nutzersicht überlegen, welche Services und Leistungen sie gerne in ihrem Lebensumfeld hätten. Die Experten der Wien Energie und Forschungsinstitute als Kooperationspartner werden sich dann bemühen, entsprechende Lösungen zu finden, die freilich auch markttauglich sein müssen.

„Wien Energie arbeitet bereits sehr erfolgreich mit Start-ups und anderen innovativen Industrien zusammen. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und holen unsere Kundinnen und Kunden selbst als Partner mit ins Boot“, erklärte Geschäftsführer Michael Strebl: „Gemeinsam entwickeln und testen wir Produkte und Services, die ganz genau ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.“

Workshops ab November

Was bei diesem Nachdenkprozess herauskommt, stehe natürlich noch nicht fest. Aber denkbar seien beispielsweise neue Tariftypen genauso wie Neuerungen im Bereich Mobilität oder Smart Living. Welche Sharing-Angebote soll es geben? Wie wollen sich die Bewohner im Grätzel fortbewegen? Welche Möglichkeiten gibt es, die Abwärme eigener Haushaltsgeräte sinnvoll zu nutzen? Wie lässt sich die eigene Wohnung mit Solarstrom kühlen? Derlei Fragestellungen bzw. Anforderungen könnten etwa Thema in den Workshops sein, die ab November starten und zu denen die „Viertel Zwei“-Bewohner eingeladen werden, so eine Sprecherin.

Im Frühjahr 2018 sollen dann bereits erste konkrete Konzepte erarbeitet werden. Produkttests, Marktforschung und Datenanalysen werden ebenfalls einfließen. Das Projekt selbst ist auf drei bis fünf Jahre ausgelegt. Ideen, die sich in der Praxis bewähren, könnten dann auch auf andere Wohnviertel oder gar flächendeckend ausgerollt werden, hieß es.

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