Islam-Schule: „Solide Basis“ gefordert

Die umstrittene Imam Hatip Schule in Wien-Liesing sollte auf eine rechtlich solide Basis gestellt werden. Das fordert Carla Amina Baghajati, die Frauenbeauftragte der islamischen Glaubensgemeinschaft, im Ö1-Mittagsjournal.

Baghjati wünscht sich, dass in der Schule nicht mehr großteils auf Türkisch unterrichtet wird: „Man kann sich nicht leisten, hier irgendwie in einem rechtsfreien Raum zu sein. Die Betreiber haben hier an sich ein Bedürnis aufgegriffen, das tatsächlich vorhanden ist. Wir brauchen Menschen, die seelsorgerische Tätigkeiten bei Moschee-Vereinen ausführen können - die hier ihre Wurzeln haben und auch hier ausgebildet sind.“

Im Ö1-Mittagsjournal sagte Baghajati auch, dass nicht alle 137 Schüler Imame und Seelsorger werden: „Ich denke nicht, dass das vorgesehen ist. Ich merke, es gibt Kräfte im Betreiberverein, die bereit sind, am Konzept nachzujustieren. Ich bin auch zuversichtlich, dass eine rechtliche Lösung gelingen wird, auch im Dialog mit dem Stadtschulrat.“

Islamschule Liesing

ORF

Die betroffene Einrichtung in der Herziggasse

Politische Debatte um Schule

Die Schule in der Herziggasse hatte in den vergangenen Tagen für Diskussionen gesorgt. Nach Prüfungen durch das Bildungsministerium und den Stadtschulrat wurde Anzeige erstattet, es gab den Verdacht, dass die Schule ohne Anmeldung betrieben wird - mehr dazu in Islamische Privatschule in Liesing angezeigt.

Die Betreiber wiesen die Vorwürfe zurück. Die Schule würde nicht illegal betrieben und auch nicht aus dem Ausland finanziert, hieß es in einer Stellungnahme. Der vierjährige Lehrgang unterliege nicht dem Privatschulgesetz - mehr dazu in Islamschule: Betreiber wehrt sich.

Von den Parteien gab es zahlreiche Stellungnahmen, unter anderem forderte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) eine Schließung - mehr dazu in Politstreit über Islamschule und Islamschule: Häupl will Schließung.

FPÖ-Kritik an Baghajati

Kritik übte Herbert Kickl, Generalsekretär der FPÖ. „Der Islam gehört nicht nach Österreich auch wenn Carla Amina Baghajati noch so sehr versucht den islamistischen Terror zu verharmlosen und Muslime als Opfer hinzustellen“, meinte Kickl in einer Aussendung.

ÖVP-Kandidat Efgani Dönmez hingegen bestand in einer Stellungnahme gegenüber der APA darauf, dass die Imam-Hatip-Schulen unverzüglich geschlossen werden, da sie „der verlängerte Arm“ des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan seien und „im krassen Widerspruch zur Integration stehen“. Die direkte und indirekte Auslandsfinanzierung gehöre massiv zurückgedrängt - „das Süßholzraspeln von Frau Baghajati wird nicht über das Faktum des ausländischen Einflusses hinwegtäuschen können“, meinte Dönmez.

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