Häupl: „Ein Wiener lässt sich nicht beschimpfen“

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) ärgert sich über die Aussagen von ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Dieser hatte am Wochenende die Wiener Integrationspolitik kritisiert. Aber „ein Wiener lässt sich nicht beschimpfen“, so Häupl.

Kurz meinte bei der Auftaktveranstaltung für den ÖVP-Intensivwahlkampf, es gebe genug Wiener, die überlegen umzuziehen, weil sie sich fremd fühlen. Häupl will sich das nicht gefallen lassen. Weil Kurz ein „Wien-Bashing“ mache, das „eigentlich jede Normalität bei weitem überschreitet“, so Häupl im Ö1-Mittagsjournal - mehr dazu in oe1.ORF.at

Wien sei verantwortlich für fast die Hälfte der Steuereinnahmen und versorge ein Drittel der Spitalspatienten. „Ich verstehe nicht, warum Kurz mit seiner Heimatstadt so jämmerlich, so schlecht umgeht, sie eigentlich verleumdet. Da leisten sehr viele Leute, sehr tolle Arbeit. Das lasse ich nicht schlecht reden“, so Häupl. „Ein Wiener lässt sich nicht beschimpfen und vor allem nicht die Arbeit die er leistet“.

„Niemand strebt eine Oppositionsrolle an“

Das Ergebnis der Bundestagswahl in Deutschland beurteilte Häupl als „betrüblich“ angesichts der Stimmenverluste für die SPD. Am Rande eines Betriebsbesuchs am Montag in Wien zeigte er sich allerdings wenig beeindruckt vom Wahlerfolg der AfD. Sollte die FPÖ hierzulande nur 13 Prozent bekommen, würde er „am Abend einen Spritzer trinken“, ließ er wissen.

Über die Entscheidung von SPD-Vorsitzenden Martin Schulz in Opposition zu gehen, sagte Häupl nur: „Das müssen unsere Genossen in Deutschland selbst entscheiden“. Für Österreich und die SPÖ verwies Häupl auf die Ansage von SPÖ-Chef Christian Kern, dass man als Nummer Zwei in Opposition gehe: „Natürlich ist es o.k. für mich. Aber niemand strebt eine Oppositionsrolle an. Die natürliche Rolle der SPÖ ist in der Regierung“, so Häupl.

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