Doch keine Fahrradgaragen bei „Öffis“

Die geplanten Fahrradgaragen an zahlreichen U-Bahn- und S-Bahn-Stationen kommen doch nicht. Immer wieder wurde der flächendeckende Start der Fahrradboxen verschoben, nun wurde das Projekt komplett abgesagt.

Es ist ein Thema mit langer Geschichte: Die Wiener Grünen haben die Fahrradgaragen bereits im Wahlkampf 2010 gefordert. Obwohl Maria Vassilakou in der rot-grünen Koalition den Posten der Verkehrsstadträtin bekleidete, passierte nichts. 2011 kündigte der grüne Gemeinderat Christoph Chorherr schließlich an, der Ausbau „am Westbahnhof, Hauptbahnhof und an vielen U-Bahn-Stationen ist geplant". Die Radstationen an den Bahnhöfen gibt es mittlerweile - mehr dazu in Neue Radstation am Hauptbahnhof.

Fahrradgaragen Fahrradboxen

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In Salzburg stehen die kleinen Fahrradgaragen schon

Lösung „einfach derzeit zu teuer für die Stadt“

Was allerdings noch fehlte: Kleinere Boxen an anderen Verkehrsknotenpunkten. Schon im Mai des vergangenen Jahres erklärte die Mobilitätsagentur, dass die Ausschreibung für Boxen an rund 30 U-Bahn- und Schnellbahnstationen laufe - mehr dazu in Fahrradgaragen bei „Öffis“ noch ungewiss. Sie hätten für Diebstahlschutz sorgen sollen. Zudem wären die Räder vor der Witterung geschützt gewesen.

Doch das Projekt wurde abgesagt, bestätigte nun Wiens Radbeauftragter Martin Blum gegenüber Radio Wien. „Es hat den Grund, dass die Lösung die hier angestrebt wurde, ganz einfach derzeit zu teuer war für die Stadt“, so Blum. Denn private Firmen hätten die Boxen errichten, betreiben und auch warten sollen. Dafür hätten sie eine Förderung von der Stadt bekommen. Doch es kam laut Blum zu keiner Einigung.

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Im Gemeindebau stehen teilweise Radboxen

„Gerade Untersuchungen“ zu weiteren Standorten

Einzig in manchen Gemeindebauten stehen schon Boxen: Bei Wiener Wohnen sind sie schon seit mehreren Jahren im Einsatz. Errichtet werden sie, wenn Mieterinnen und Mieter aktiv nachfragen und wenn es in der betreffenden Wohnhausanlage keinen adäquaten, leicht zugänglichen Fahrradabstellplatz gibt. Mitte 2016 gab es rund rund 350 Fahrradboxen im Gemeindebau.

Die Stadt will dennoch sichere Abstellmöglichkeiten bei „Öffi“-Stationen schaffen. „Dazu gibt es gerade Untersuchungen wo dies in Wien möglich ist“, sagte Blum. So soll etwa im Frühjahr eine neue Fahrradgarage an einem „Öffi“-Knotenpunkt eröffnen. Wo genau, wollte Blum mit Verweis auf laufende Verhandlungen noch nicht sagen.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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