Austro Control: Keine Frist für Niki

Auch wenn Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) auf eine rasche Lösung hofft, bleibt wohl mehr Zeit, um die insolvente Fluglinie Niki zu retten. Auch Niki Lauda will mitbieten, heißt es in Medienberichten.

Er erwarte, dass bis Donnerstag mehrere Angebote für die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki eintreffen werden, zitierte die „Zeit“ Lauda, den Gründer von Niki. Auch er wolle ein Kaufangebot unterbreiten. Mit einer Entscheidung sei wohl nicht vor Weihnachten zu rechnen: „Das dauert jetzt ein bisschen. Aber ich bin sehr gespannt“, sagte Lauda.

Hofer hofft auf rasche Lösung

Verkehrsminister Hofer kündigte an, sich gleich nach seiner Amtsübernahme mit den Verantwortlichen zusammenzusetzen. Er werde besprechen, welche Maßnahmen gesetzt werden können. Die Slots für Start und Landungen hängen schließlich davon ab, welche Entscheidung getroffen wird.

Das Problem bei Niki sei nicht so sehr die finanzielle Seite, meinte der neue Ressortchef. Das Problem seien eher die Flugzeuge, die bei der Lufthansa sind, und zweitens müsste man schauen, dass die Slots offen bleiben. Diese Rechte seien der eigentliche Wert des Unternehmens. Eine Frist nannte Hofer nicht. Er werde versuchen, so schnell wie möglich zu handeln.

„Mehr Zeit, um Deal zu schmieden“

Zuletzt war davon die Rede, dass Interessenten an der Fluglinie bis Donnerstag ein Angebot legen müssen - mehr dazu in Angebote für Niki bis Donnerstag. Doch nun schreibt „spiegel online“, dass „potenzielle Käufer und die Gläubigervertreter mehr Zeit“ bekommen, „um einen Deal zu schmieden“. Und liefert auch gleich die Erklärung dafür mit.

Niki-Betriebsrat Stefan Tankovits habe kurz nach dem Insolvenzantrag erklärt, binnen sieben Tagen müsse ein Käufer gefunden werden, da sonst Nikis Start- und Landerechte verloren gehen würden. Zudem sei im Unternehmen auch kolportiert worden, die Luftfahrt-Behörde Austro Control habe Niki eine Frist bis Mittwoch eingeräumt, in der die Beteriebsgenehmigung trotz Insolvenz aufrecht bleibt. Auch Gläubigervertreter hätten dis geglaubt, schreibt das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

„Austro Control: Es gibt keine Fristen“

Doch jetzt habe sich herausgestellt, dass ein solches Ultimatum gar nicht existiere. In dem Artikel wird Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka zitiert: „Das Verkehrsministerium in Wien hat nach dem Insolvenzantrag ein Prüfverfahren eingeleitet (...) Für dieses Verfahren gibt es keine Fristen.“

Solang die Prüfung läuft, behalte Niki die Betriebsgenehmigung und damit die unentbehrlichen Start- und Landerechte. Dies gelte nicht nur für Österreich, sondern auch für Deutschland, wie die zuständige Flughafenkoordination in Frankfurt bestätigt habe.

Die Zeit drängt

„Der Spiegel“ spekuliert damit, dass Verkehrsminister Norber Hofer (FPÖ) Niki mit Notkrediten noch ein paar Wochen über Wasser hält. Schließlich werde das Geld immer knapper bei Niki, seit die Lufthansa ihre Zahlungen eingestellt hat. Auch wenn die Jets gerade stillstehen, müssten sie doch erhalten und gepflegt werden.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther habe daher die Interessenten am Montag aufgefordert, bis Donnerstagmittag verbindliche Gebote einzureichen. „Wir brauchen einen Investor, der - wie bislang die Lufthansa - Niki finanziell unterstützt“, sagte Flöther der Nachrichtenagentur dpa. „Es muss bis Jahresende eine Lösung her.“ Bislang habe noch kein einziger Interessent ein verbindliches, durchfinanziertes Angebot vorgelegt, sagte Flöther.

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