50 Berufssoldatinnen in Wien

Vor 20 Jahren sind die ersten Frauen beim Österreichischen Bundesheer eingerückt. 50 Berufssoldatinnen gibt es heute in Wien. Viele sind es nicht, aber die Frauen fühlen sich beim Heer wohl, sagen sie gegenüber „Wien heute“.

Es war das erste Mal: Gerade elf Soldatinnen sind vor genau 20 Jahren zum Österreichischen Bundesheer eingerückt. Am 1. Dezember 1998 wurden die ersten beiden Frauen zu Offizieren ernannt. Zu Jahresende gab es 67 Berufssoldatinnen. Seitdem fand zwar kein allzu heftiger Andrang statt, aber immerhin dienen heute bereits 612 Frauen als Berufssoldatinnen. Der Frauenanteil liegt damit noch immer weit unter fünf Prozent.

Frauen beim Bundesheer

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Elf Soldatinnen rückten im April 1998 für Österreich ein, heute sind es 612

„Dumme Kommentare gehören dazu“

In Wien sind zum jetzigen Zeitpunkt 50 Frauen stationiert. So auch Gardesoldatin Ida Marie Schmid-Baborsky. Sie sagt über ihr Leben als Frau beim Heer: „Sicher gibt es immer wieder Männer, die dumme Kommentare schieben. Aber wenn man sich als Frau entscheidet, dass man in einen Beruf geht, wo der Großteil Männer sind, dann muss man auch mit sowas rechnen und drüberstehen.“

20 Jahre Frauen beim Bundesheer

Seit 20 Jahren dienen Frauen beim Bundesheer. In Wien sind es derzeit 50 Soldatinnen.

Petra Hufnagel, die in der Veterinärabteilung tätig ist, beschreibt die Situation ähnlich, stellt aber fest: „Wenn man sich dementsprechend verhält und korrekt seine Position nach außen hin deklariert, dann wird es nie eine negative Reaktion geben.“ Hufnagel kümmert sich um Militärtiere, hauptsächlich Hunde und Pferde. Zudem kommt ihr eine wichtige Rolle im Veterinärwesen zu, wo sie für Seuchenüberwachung und Seuchenkontrolle zuständig ist.

Frauen beim Bundesheer

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Die aktuellen Berufssoldatinnen zeigen sich mit ihrem Job zufrieden

„Viele Anreize“ und Jobgarantie beim Bundesheer

Katharina Schemitsch von der Wiener Militärpolizei hebt vor allem die Anreize hervor, die ihr das Bundesheer bietet: „Es gibt so viele tolle Sachen in der Dienstzeit, wie den Sport. Das kann man eigentlich nur wollen.“ Zudem bestehe kaum die Gefahr, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren.

Sie selbst hat gerade die Ausbildung zum Wirtschaftsunteroffizier gemacht. „Außerdem habe ich das Auswahlverfahren für die Militärstreife geschafft. Das heißt, ich kann auch jederzeit den Militärstreifenkurs machen und in den Außendienst gehen“, freut sich Schemitsch. Schemitsch bezeichnet sich als „umgekehrten Hahn im Korb“.

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