Ungeplante Pause für Wiener Street View

Die Kameraautos der Stadt sind wieder in Wien unterwegs. Ähnlich wie Google mit Street View will sich die Stadt so eine eigene Bilddatenbank aufbauen. Doch die Stadt musste eine ungeplante Winterpause einlegen.

Die drei Minivans verfügen über sechs separate Kameras, einen Linsenwürfel für 360-Grad-Aufnahmen und ein GPS-Gerät. Geknipst werden alle Objekte im öffentlichen Raum - von Bodenmarkierungen über Werbetafeln bis zu Kiosken und Schanigärten - mehr dazu in Wien macht sich eigenes Street View. Doch fotografiert werden kann nur, wenn es das Wetter zulässt.

„Entschieden zu unterbrechen “

„Aufgrund der Witterung im Winter, aber auch aufgrund der Lichtverhältnisse ist eine Befahrung in den Wintermonaten nur sehr schwer möglich, beziehungsweise kann man die Dinge nicht so gut aufnehmen. Deswegen haben wir uns entschieden zu unterbrechen und haben jetzt vor Kurzem wieder begonnen mit der Befahrung“, sagt Projektleiter David Vladar gegenüber „Wien heute“.

Die Unterbrechung hat vier Monate gedauert. Jetzt geht es weiter mit der Erfassung und Vermessung. Fünfzig Prozent des Stadtgebiets haben die drei Autos bereits erfasst, fertig sein will man spätestens Ende Mai. Im Sommer soll die virtuelle Begehung der Stadt dann möglich sein.

Noch unklar, ob öffentlich zugänglich

Sicher ist noch nicht, ob sie auch Privatpersonen nutzen können. „Wir würden die Daten, die wir erfasst haben, sehr gerne öffentlich zugänglich machen. Wir müssen jetzt nur noch die Rahmenbedingungen rechtlich und technisch abklären, um zu schauen in welcher Form das möglich ist“, sagt Vladar.

TV-Hinweis:

Wien heute, 31. März 2018, 19.00 Uhr in ORF2 und danach in tvthek.ORF.at.

Denn der Datenschutz ist bei dem Wiener Projekt strenger, als zum Beispiel beim US-Konzern Google. Die Stadt Wien verpixelt alle sichtbaren Personen zur Gänze und macht auch Nummerntafeln unleserlich. Damit die Bilder aktuell bleiben, ist eine Befahrung etwa alle zwei Jahre geplant. Für das Vorhaben wurden 600.000 Euro budgetiert. Wer wissen will, wo gerade aufgezeichnet wird, kann das auf der Website von „Wien gibt Raum“ nachlesen.

Rund 4.000 Straßenkilometer müssen abgefahren werden, schätzte man im Rathaus. Das System löst dabei alle drei Meter automatisch die Kameras aus. Autos und Equipment kommen von einem privaten Partner, einem Schweizer Unternehmen.

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