Haftstrafe für versuchte Vergewaltigungen

Wegen fünffacher versuchter Vergewaltigung ist ein 35-jähriger Inder rechtskräftig zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann hatte die Frauen überfallen und die Taten mit mangelnder Lust auf Sex mit seiner Ehefrau begründet.

Im vergangenen März wurde der Mann wegen mehrerer Übergriffe seit Dezember 2014 festgenommen. „Ich habe das Verlangen, mit anderen Frauen zu schlafen“, sagte der 35-Jährige sich vor Gericht. Die nahe liegende Frage, weshalb er dann nicht Dating-Plattformen nutze oder die Dienste von Prostituierten in Anspruch nehme, konnte oder wollte der Angeklagte nicht beantworten.

Angetrunkene Frauen verfolgt

Der Inder lebt seit 2003 in Wien, wo er zunächst als Zeitungsverkäufer und später als Schankgehilfe arbeitete. Nach Arbeitsschluss hielt er auf der Straße oder in der U-Bahn hin und wieder nach Frauen Ausschau, die angetrunken oder indisponiert wirkten. Er folgte ihnen und versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln, was im Regelfall scheiterte. In fünf Fällen wurde der Mann darauf gewalttätig.

Er drückte die Frauen zu Boden, riss ihnen die Kleidung teilweise vom Leib und versuchte, sie zu vergewaltigen. Wie die Staatsanwältin ausführte, war er nur deshalb nicht erfolgreich, weil sich die Frauen entweder heftig zur Wehr setzten oder um Hilfe riefen.

Angeklagter akzeptierte Strafe

Nach den ersten beiden Vergewaltigungsversuchen hatte sich der 35-Jährige fast eineinhalb Jahre hindurch ruhig verhalten. „Eine innere Stimme hat mir gesagt, dass ich das nicht machen soll“, gab er dazu zu Protokoll. Heuer wurde der Mann bis 16. März jedoch erneut drei Mal übergriffig. Das Gericht verurteilte den bisher Unbescholtenen wegen fünffacher versuchter Vergewaltigung zu dreieinhalb Jahren unbedingter Haft. Nach Rücksprache mit Verteidiger Rudolf Mayer akzeptierte der 35-Jährige die Strafe.