US-„Most Wanted“ bleibt in Haft

Ein Ende April in Wien festgenommener US-„Most Wanted“, der wegen 74 verschiedener Anklagepunkte strafrechtlich verfolgt wird, bleibt in der Justizanstalt Josefstadt. Das hat das Landesgericht am Mittwochnachmittag entschieden.

Der Wiener Rechtsbeistand des 50-jährigen Ex-Soldaten hatte einen Enthaftungsantrag gestellt. Die US-Behörden waren dem Landesgericht bis auf den Haftbefehl geraume Zeit schriftliche Unterlagen schuldig geblieben, auf Basis derer der zuständige Richter über die Auslieferung entscheiden muss.

Anwalt legte Beschwerde ein - OLG entscheidet

Vor der Haftprüfungsverhandlung am Mittwoch trafen die Dokumente dann doch ein. Die Auslieferungshaft wurde daher bis längstens 20. August fortgesetzt. Der Anwalt des ehemaligen Angehörigen der US Marines legte dagegen Beschwerde ein, mit der sich nun das Oberlandesgericht (OLG) befassen soll. Im Anschluss findet dann am Landesgericht eine Verhandlung zur Frage statt, ob die Auslieferung zulässig ist.

Ex-Soldat war sieben Jahre auf der Flucht

Der 50-Jährige, der von den US-Behörden wegen schwerer Straftaten gesucht worden war und auf der „Most Wanted“-Liste stand, ist am 20. April in der Wiener Innenstadt festgenommen worden. Der Ex-Soldat war sieben Jahre lang auf der Flucht - mehr dazu in US-„Most Wanted“ in Wien gefasst

Der Mann hätte sich bereits im Jahr 2011 in seiner Heimat unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs und Stalkings, Körperverletzung, Entführung und Besitz von Kinderpornografie vor Gericht verantworten sollen. Vor Beginn seiner Verhandlung tauchte der aus Madison im US-Bundesstaat Wisconsin stammende Mann unter. Jahrelang wurde weltweit nach ihm gefahndet, unter anderem mit der von Interpol geführten „Most Wanted“-Liste.