A4 Pannenstreifen: Freigabe bei Stau

Mitte Juli beginnt auf der A 4, der Ostautobahn, in Fahrtrichtung Ungarn zwischen Simmeringer Haide bis Knoten Schwechat ein Pilotversuch der ASFINAG. Der Pannenstreifen wird für den Verkehr freigegeben, um Stau zu verringern.

Wenn die Sensoren auf der Ostautobahn A4 in Zukunft eine Überlastung melden, wird die Strecke von der ASFINAG überprüft. Sollte ein Stau drohen, wird der Pannenstreifen für den Verkehr freigegeben, heißt es bei der Präsentation der temporären Pannenstreifenfreigabe am Mittwoch in Wien.

Grüner Pfeil auf Anzeigetafel über Pannenstreifen

Autofahrer erfahren dies mittels Überkopfanzeiger, der dann über dem Pannenstreifen einen grünen Pfeil anzeigt, erklärt ASFINAG-Direktorin Karin Zipperer gegenüber „Radio Wien“: „Wir wollen weniger Staus, mehr Kapazitäten und gleichzeitig auch mehr Verkehrssicherheit.“

Grafik Pannenstreifen

APA

Weniger Staus würden weniger Unfälle und weniger Umweltbelastung bedeuten. Getestet wird auf einem 3,8 Kilometer langen A4-Abschnitt zwischen den Ausfahrten Simmeringer Haide und dem Knoten Schwechat in Fahrtrichtung Ungarn.

„Diese Teststrecke ist auch ausreichend breit, sodass wir mit den Markierungen, die wir durchgeführt haben, und mit der Erweiterung unserer elektronischen Anlagen mit dem Pilotversuch beginnen können“, erklärt Zipperer.

Pannenstreifen für Verkehr freigegeben

Mitte Juli beginnt auf der A4 ein Pilotversuch der ASFINAG. Der Pannenstreifen wird für den Verkehr freigegeben, um Stau zu verringern.

ÖAMTC warnt: „Kein Allheilmittel gegen Stau“

Das Pilotprojekt soll ungefähr ein halbes Jahr dauern. Der ÖAMTC sieht darin einen „interessanten Testlauf“, warnte allerdings vor „zu großen Erwartungen, weil eine Umsetzung nicht an vielen Stellen in Österreich möglich bzw. sinnvoll“ wäre. „Pannenstreifen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und dürfen daher nicht dauerhaft dem Verkehrsfluss geopfert werden. Eine Freigabe des Pannenstreifens kann nur eine temporäre Notlösung sein“, so ÖAMTC-Experte Nikolaus Authried.

Schild Pannenstreifenfreigabe

ORF

Autofahrer werden mit Anzeigen über die Pannenstreifenfreigabe informiert

Vorbilder sind Niederlande und Deutschland

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) verwies im Rahmen der Pressekonferenz auf zusätzliche Bauvorhaben und die Erfolge des Konzepts in den Niederlanden und Deutschland, wo diese Regelung seit den 1990er-Jahren praktiziert wird. Die Öffnung einer zusätzlichen Spur bei Überlastung geht laut Hofer auf seine Initiative zurück und wird durch eine Mitte Juni im Nationalrat mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und Liste Pilz beschlossene Novelle der Straßenverkehrsordnung ermöglicht.

Teststrecken auch in Tirol und Salzburg in Planung

Darüber hinaus sei die temporäre Pannenstreifenfreigabe in beiden Fahrtrichtungen auf der Inntalautobahn (A12) im Abschnitt Innsbruck West bzw. Anschlussstelle Zirl Ost und auf der Westautobahn (A1) im Bereich Anschlussstelle Wallersee bis Anschlussstelle Salzburg Nord in Planung.

Hier werden laut ASFINAG noch die UVP-Feststellungsverfahren durchgeführt, mit dem Beginn der baulichen Umsetzung sei 2019 zu rechnen. Die notwendigen Umbauarbeiten wie etwa Pannenbuchten sollen mit Sanierungen zusammengelegt werden, so dass die Pannenstreifen bei Salzburg und Innsbruck mit 2021/2022 befahrbar sein sollen.

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