APA-Hochhaus steht immer noch leer

Seit mehr als zehn Jahren steht das ehemalige APA-Hochhaus in Heiligenstadt leer und verkommt zunehmend. Jetzt will der Eigentümer nicht mehr länger warten und auf eigene Faust handeln - mit einem Abriss oder der Sanierung.

Der ehemalige Sitz der Austria Presse Agentur (APA) - mit dem markanten „Kurier“-Logo - ist von innen kaum wieder zu erkennen. Vieles ist zerstört, Obdachlose finden hier offenbar Unterschlupf. Vor drei Jahren hat Architekt Heinz Neumann das Haus gekauft. Eigentlich wollte er gemeinsam mit der Stadt das gesamte Areal wiederbeleben und ein „kleines Manhattan“ daraus machen, wie er im „Wien heute“-Interview sagt.

Doch daraus ist nichts geworden. Das weiß man auch beim Bezirk, der in alle Planungen eingebunden war: „Warum keine Lösung gefunden wurde? Da sind wir im Bezirk ein wenig traurig. Weil jene Eigentümer und Eigentümerinnen dieser Grundstücke sich nicht einigen konnten, in welcher Form diese Flächen verbaut werden sollen“, schildert Bezirksvorsteher Adolf Tiller (ÖVP).

Eigentümer legen sich quer

Denn die Grundstücke rund um das leerstehende Gebäude gehören einer handvoll verschiedener Eigentümer. Sie fühlen sich in den Planungsprozess zu wenig eingebunden und legen sich jetzt beim Verkauf ihrer Flächen quer. Dass die Stadt sich den Grund nicht vor der Projektentwicklung gesichert hat, kann Architekt Neumann nicht verstehen.

APA Hochhaus

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Das Haus soll entweder abgerissen oder neu gebaut werden

„Dass man offizielle Verfahren wie kooperative Verfahren oder städtebauliche Wettbewerbe und Projektwettbewerbe veranstaltet, ohne dass die Grundstücke gesichert sind, stimmt mich nachdenklich“, sagt er. Die zuständige Stadtenwicklungsabteilung im Rathaus sieht sich in einem schriftlichen Statement jedenfalls nicht am Zug: „Derzeit liegt der Ball bei den Liegenschaftseigentümern, sich zu einigen. Sobald diese Einigung vorliegt, können die nächsten Schritte (...) gesetzt werden“, heißt es.

Lofts oder Serviced Apartments geplant

Geplant wäre der Bau von fünf Hochhäusern - mit Wohnungen, Büros, einem Hotel und einem Studentenheim. Darauf will der Architekt jetzt allerdings nicht mehr warten - und den Scherbenhaufen in seinem Hochhaus ein für allemal beseitigen. Das prominente Haus soll entweder abgerissen oder hergerichtet werden: „Wenn ich die alte Betonstruktur erhalte, dann schwebt mir etwas sehr Junges vor. Hier könnten Lofts, Ateliers, Start-ups oder Serviced Apartments entstehen“, sagt er. Wird komplett abgerissen, könnte am Grundstück eine Einrichtung für Seniorinnen und Senioren entstehen.