Schimmel in Hauptbibliothek

Die Wiener Hauptbibliothek auf dem Urban-Loritz-Platz hat mit einem großflächigen Schimmelbefall zu kämpfen gehabt. Grund dafür war ein Wassereintritt. Zusätzlich ist auch noch die Klimatisierung während der Hitzewelle ausgefallen.

„Während großer Unwetter in den letzten Monaten kam es durch einsickerndes Regenwasser in Teilen des zweiten und dritten Obergeschoßes zu Wasserschäden“, bestätigte Werner Kantner von den Wiener Büchereien einen Bericht der Tageszeitung „Presse“. Neben Schäden an der Decke und der Holzvertäfelung an den Wänden waren auch einige Sitzmöbel betroffen, auf denen sich Schimmel bildete. Sie wurden laut Kantner sofort entfernt.

Als Ursache für den Wassereintritt im dritten Obergeschoß konnte eine verstopfte Dachrinne ausgemacht werden, die schnell gereinigt wurde. Im Frühjahr gab es aber aufgrund eines defekten Geschirrspülers auch einen Wasserschaden in einer Küche für das Personal. „Durch diesen Defekt konnte über längere Zeit unbemerkt Wasser in die Bodenkonstruktion eindringen und sich Schimmel bilden, der von außen nicht wahrgenommen werden konnte“, so Kantner.

Hauptbücherei Wien

ORF.at/Zita Klimek

Der Schaden kann laut Büchereien Wien noch nicht beziffert werden

Bücher nicht von Schimmel befallen

Die Schimmelbekämpfung wurde seitens der Hauptbücherei mit Hochdruck vorangetrieben. Es gab auch einen Aufstand der Belegschaft, die wegen der Schimmelbildung am Arbeitsplatz gesundheitliche Folgen befürchtete, deshalb war dazu ein Gutachten beauftragt worden. Die 407.500 Medien (davon 323.400 Bücher) waren vom Schimmel nicht betroffen, hieß es in dem Zeitungsbericht.

Allerdings laufen derzeit noch Prüfungen am Gebäude selbst bezüglich der Dichtheit. „Um bei künftigen Unwettern das Eindringen von Regenwasser dauerhaft verhindern zu können, wird aktuell die Dachterrasse auf Dichtheit überprüft. Nach Vorliegen eines abschließenden Ergebnisses können erforderlichenfalls entsprechende weitere Schritte gesetzt werden“, so Kantner.

Finanzieller Schaden noch nicht bekannt

Das Gebäude der Hauptbibliothek dürfte laut „Presse“ grundsätzlich nicht ganz dicht sein. Nun sollen Eintrittsöffnungen gesucht und abgedichtet werden, in denen Wasser ins Innere kommen kann. Vor allem, weil Wasser auch in das zweite Obergeschoß eingedrungen ist, was nichts mit der verstopften Regenrinne zu tun haben kann. Seitens der Bibliotheken wird eine undichte Stelle auf der Dachterrasse vermutet.

„Eine valide Auskunft über die finanziellen Schäden durch Wassereintritte kann derzeit noch nicht gegeben werden, da die Umsetzungsmaßnahmen zur Behebung der Schäden noch im Gange sind und daher noch keine Schlussrechnungen der Professionisten vorliegen“, so Kantner.

Kühlung momentan ausgefallen

Abgesehen davon, gibt es ein weiteres Problem. „Es ist richtig, dass der Steuerungscomputer der Klimaanlage in der Hauptbücherei ausgefallen ist“, erklärte Kantner ebenfalls auf „Presse“-Anfrage. Damit bleiben also nur Deckenventilatoren, welche die warme Luft der Lüftung im Inneren verteilen. An heißen Tagen könne es „sehr warm“ werden – speziell im dritten Obergeschoß, wurde erklärt. Die Neubeschaffung des Steuerungscomputers, damit das Gebäude wieder gekühlt werden kann, wurde bereits veranlasst. Im September soll das System wieder in Betrieb gehen. Denn der neue Steuerungscomputer muss erst ausgeschrieben werden.

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