Neuer Medizinuni-Campus um 340 Mio. Euro

Der neue Campus der Medizinuniversität Wien in der Mariannengasse am Alsergrund nimmt bald Gestalt an. Der Architekturwettbewerb für das 340 Millionen Euro schwere Projekt ist entschieden. Geplanter Baubeginn ist Ende 2020.

Die Bietergemeinschaft Delugan Meissl Associated Architects und ArchitekturConsult hat den Architekturwettbewerb gewonnen. In Betrieb gehen soll der Campus im Wintersemester 2025/26.

Die Universität bemüht sich bereits seit Jahren um eine Übersiedlung zentraler Teile der vorklinischen Fächer aus veralteten Gebäuden in ihrer Umgebung auf einen neuen Campus. Sie werden alle an einem Standort gebündelt. Zu diesem Zweck wurde schon 2013 das ehemalige Wien-Energie-Gelände in der Mariannengasse erworben.

Visualisierung Gebäude von außen

Delugan Meissl Associated Architects/Architektur Consult

Die Aula des geplanten Campus

774 Wissenschaftler übersiedeln

284 Mio. Euro werden dort in Forschungs-und Lehrinfrastruktur sowie den Neubau der Vorklinik investiert, 55,5 Millionen in die Erstausstattung und Einrichtung. Insgesamt 744 Wissenschaftler werden vom Zentrum für Physiologie und Pharmakologie, für Anatomie und Zellbiologie, Pathobiochemie und Genetik, Medizinische Physik und Biomedizinische Technik und dem Institut für Krebsforschung übersiedeln. Der neue Campus soll eine Nettogeschoßfläche von 35.000 Quadratmeter umfassen.

Als Bauträger fungiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG): Deren Geschäftsführer Hans-Peter Weiss begründete den Zuschlag an die Bietergemeinschaft damit, dass deren Projekt den vorhandenen Raum am besten nutze. „Im innerstädtischen Bereich ist Raum Mangelware.“ Neben Hörsälen, Seminar- und Praktikumsräumen sowie einem „Skillslab“ für Studierende soll es auch eine neue, zentrale Forschungsinfrastruktur für Großgeräte geben.

Visualisierung Aula

Delugan Meissl Associated Architects/Architektur Consult

Zwischen denkmalgeschützten Häusern wird das neue Universitätsgebäude errichtet

Alte Institute sind „abgewohnt“

Der Campus zwischen Mariannengasse, Höfer-, Rummelhardt- und Spitalgasse besteht aus mehreren teils denkmalgeschützten Häusern. In der Erdgeschoßzone würden öffentliche Einrichtungen untergebracht, so Weiss. Aufgrund der guten Durchwegung verbinde man außerdem das alte mit dem neuen AKH, so Weiss. Anfang 2020 soll das Widmungsverfahren abgeschlossen werden, Ende 2020 steht der Baubeginn auf dem Programm. In Betrieb gehen soll das Gebäude im Frühjahr 2025, der universitäre Vollbetrieb mit täglich rund 2.000 Studierenden ist dann für den Herbst 2025 geplant.

Rektor Markus Müller freute sich über das Schließen der „Infrastrukturlücke“. Die derzeitigen Gebäude aus dem vorklinischen Bereich in der Schwarzspanierstraße und der Währingerstraße würden noch aus den 19. Jahrhundert stammen und seien „sagen wir einmal abgewohnt“. In den physikalischen Instituten müssten teils die Geräte abgeschaltet werden, wenn die Straßenbahn vorbeifahre.

Karte Campus

MedUni Wien

Vollbetrieb ab Wintersemester 2025/26

ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann hob auch die ästhetische Komponente hervor: Diese trage nicht zuletzt zur Identifikation von Studierenden wie Personal mit der eigenen Universität bei. Besonders positiv sei auch der Umstand, dass wieder ein innerstädtischer Campus entstehe. „Ich bin ein Fan innerstädtischer Universitätsstandorte.“

Neuer Medizinuni-Campus um 340 Mio. Euro

Der neue Campus der Medizinuniversität Wien in der Mariannengasse am Alsergrund nimmt bald Gestalt an.

red, wien.ORF.at/APA

Links: