Spalt löst Treichl 2020 als Erste-Chef ab

In der börsennotierten Erste Group sind die Weichen für den Vorstandsvorsitz nach Langzeitchef Andreas Treichl gestellt worden. Treichl scheidet Ende 2019 als Konzernchef aus. Sein Nachfolger an der Bankspitze wird Bernhard Spalt.

„Bernhard Spalt ist aus meiner Sicht die richtige Persönlichkeit, um die Bank auf ihrem weiteren Weg zu führen“, sagte Noch-Erste-Group-Chef Andreas Treichl in einer Mitteilung Donnerstagnachmittag. Der 50-jährige Spalt ist seit mehr als 25 Jahren in der Erste Bank tätig, darunter in mehreren Vorstandsfunktionen in Töchtern und in der Bankholding. Zurzeit ist der gebürtige Vorarlberger Risikovorstand der Erste Bank Österreich.

Bernhard Spalt

APA/Erste Group

Der gebürtige Vorarlberger Bernhard Spalt ist derzeit Risikovorstand der Bank

Mitte 2019 soll Spalt auf Konzernebene Treichls Stellvertreter werden, ab Jänner 2020 dann Vorstandsvorsitzender. Der 66-jährige Treichl selbst wird nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand als Vorsitzender des Aufsichtsrats in die Erste-Stiftung wechseln, also Präsident des größten Aktionärs der Erste Group.

Längstdienender Chef einer börsennotierten Bank

Treichl steht seit 1997 an der Vorstandsspitze. Er ist damit jetzt schon längstdienender Vorstandsvorsitzender (CEO) einer börsennotierten Bank weltweit. In Jahren höherer Gewinne und entsprechender Prämien brachte er es außerdem schon auf Österreichs bestbezahlten Manager.

Eigentlich wäre Treichls Vorstandsvertrag in der Erste Group bis Ende Juni 2020 gelaufen. Jetzt erfolgt der Wechsel ein halbes Jahr früher. Treichl wird nach Beendigung seines Vorstandsjobs dann Aufsichtsratsvorsitzender in der Erste Stiftung. Das ist die größte Einzelaktionärin der börsennotierten Bank mit aktuell 11,2 Prozent.

Erste Group Chef Andreas Treichl bei Pressekonferenz im Oktober 2011

APA/Georg Hochmuth

Der Vertrag von Andreas Treichl wäre bis 2020 gelaufen

So wie vor drei Jahren seine Vertragsverlängerung bis 2020 vorgezogen wurde, um Spekulationen zu ersticken, sollen auch jetzt Gerüchte über einen möglichen Wechsel in eine andere Position als beendet gelten. Im vergangenen halben Jahr war Treichl immer wieder als möglicher (ÖVP-)Kandidat für den nächsten Gouverneur der Nationalbank umworben worden. Das lehnte er ab.