Neue Psychiatrie im Krankenhaus Hietzing

Im Juni sind zwei psychiatrische Abteilungen vom Otto-Wagner-Spital ins Krankenhaus Hietzing übersiedelt, am Freitag wurden sie eröffnet. Die Kapazitäten für Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden aufgestockt.

Am Freitag wurde der neue Pavillon von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) offiziell eröffnet. Das Gebäude, in dem die neuen Abteilungen untergebracht sind, wurde generalsaniert und durch einen Neubau ergänzt. Die Nutzfläche des Pavillons wurde dadurch mit zusätzlichen 7.000 Quadratmetern beinahe verdoppelt. Da die denkmalgeschützte Fassade des alten Gebäudes nicht abgerissen werden durfte, wurde sie in den modernen Zubau integriert.

Für Kinder und Jugendliche stehen 15 Betten auf einer eigenen Station zur Verfügung. Außerdem gibt es eine sozialpsychiatrische Station, die auf die Behandlung von Menschen mit Behinderung spezialisiert ist. Im Untergeschoß befinden sich die Therapieräume. Neben Psychotherapie und medikamentösen Behandlungen werden nämlich auch Ergo-, Musik- und Physiotherapie eingesetzt.

2.500 Aufnahmen jährlich erwartet

Es sei ein wichtiges Signal, dass die psychiatrische Versorgung im Allgemeinkrankenhaus integriert wird, betonte Andreas Erfurth, Vorstand der 1. Psychiatrischen Abteilung. „Es hat sich etwas zum Positiven verändert“, stellte auch Peter Langer, Vorstand der 2. Psychiatrischen Abteilung, fest. „Es gibt keine verschlossenen Türen und keine vergitterten Fenster.“

Auch Hacker zeigte sich beeindruckt von den hellen, modernen Räumlichkeiten: „Das Gebäude strahlt Freundlichkeit aus, Licht und Wärme.“ Insgesamt stehen 140 stationäre und 18 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Rund 2.500 Aufnahmen werden jährlich erwartet.

Die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung in Wien hat sich in den vergangenen Jahren zwar verbessert, ist aber für Experten weiter auf niedrigem Niveau. Das derzeitige Niveau der Versorgung in Wien „hätte vor zehn, 20 Jahren noch Genüge getan, aber mittlerweile hat sich die Gesellschaft massiv geändert“, meint etwa Christian Kienbacher, ärztlicher Leiter des Ambulatoriums für Kinder- und Jugendpsychiatrie SOS-Kinderdorf Wien - mehr dazu in Psychiatrisches Angebot bleibt Sorgenkind.

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