Rückgabeautomaten für Kaffeebecher

Der Coffee-to-go hebt unterwegs die Stimmung, schadet aber der Umwelt: Denn allein in Wien fallen dadurch ca. 84 Mio. Wegwerfbecher im Jahr an. Die Stadt stellt nun Rückgabeautomaten für Mehrwegbecher auf.

Das Mehrwegbechersystem ist neu. In Kooperation mit dem Unternehmen „Cup Solutions“ werden Automaten in U-Bahn-Stationen und an öffentlichen Plätzen aufgestellt. Als Testgebiet dient die Innenstadt. Starten soll das Projekt Mitte Jänner.

30 Partnergeschäfte an Bord

30 Partnergeschäfte wurden für die Pilotphase von „MyCoffeeCup“ an Bord geholt - großteils bekannte Bäckereifilialen. Kundinnen und Kunden können in diesen Partnershops ihren Kaffee im Mehrwegbecher kaufen und zahlen dafür einen Euro Pfand. Das leere Gebinde kann dann in den Geschäften auch wieder zurückgegeben werden - allerdings nicht in allen.

Mehrwegbecher Kaffee Rückgabeautomat

APA/THOMAS RIEDER

Für den retournierten Becher gibt es einen Bon für Nachschubkaffee

Denn manche Geschäfte könnten aufgrund der Platzsituation die Becher nicht zurücknehmen und hätten somit vor mehrfach verwendbaren Trinkgefäßen zurückgeschreckt, erklärte „Cup Solutions“-Geschäftsführer Christian Chytil bei einem Medientermin am Donnerstag.

Fünf Standorte fix

Hier kommen die Automaten ins Spiel. Denn dort ist die unkomplizierte Rückgabe des Bechers ebenfalls möglich. In Form eines Gutscheins - als Bon in Papierform oder digital über die dazugehörige App - bekommt man das Ein-Euro-Pfand zurück. Dieses kann dann in den teilnehmenden Filialen für einen neuen Becher, aber auch für andere Waren eingelöst werden. Die schmutzigen Becher werden von „Cup Solutions“ abgeholt, gereinigt und wieder an die Partnershops ausgegeben.

Laut Chytil wird es drei Automaten in den U-Bahn-Stationen Schwedenplatz, Landstraße und Neubaugasse geben. Darüber hinaus wird je ein Gerät rund um das Museumsquartier und rund um die Hauptuni installiert. Der sechste Standort ist noch nicht fix. 70.000 Mehrwegbecher - jeder einzelne kann mindestens 500 Mal verwendet werden - werden in Umlauf gebracht werden.

Stadt hofft auf hohe Nutzung

Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hofft, allein im ersten Jahr im Zuge des Testlaufs eine Million Wegwerfbecher einsparen zu können. Wird das System gut angenommen, sei eine Ausweitung geplant, kündigte sie an. Chytils Unternehmen investierte 350.000 Euro in das neue System. Mit welchem Betrag sich die Stadt beteiligt, sei noch Verhandlungssache, sagte die Stadträtin.

Die Stadt Graz startete bereits am 1. Dezember ein Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher. Die steirischen Grünen wollen das Pilotprojekt auf mehrere Regionen in der ganzen Steiermark ausweiten - mehr dazu in Graz testet Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher (steiermark.ORF.at; 14.11.2018).

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