Keine Ahnung von Schwangerschaft: Hausgeburt

Es ist kaum vorstellbar: Eine Frau aus Floridsdorf hat neun Monate lang nicht ihre Schwangerschaft bemerkt. Ebensowenig ihr Lebensgefährte - bis die Frau plötzlich starke Schmerzen hat und das Baby im Badezimmer auf die Welt kommt.

Sie heißt Angelina, ist 44 Zentimeter groß und wiegt rund zwei Kilo, als sie am 26. November im Badezimmer das Licht der Welt erblickt. „Am Nachmittag war noch alles ganz normal. Ich habe geputzt, dann haben wir gegessen und uns niedergelegt. In der Nacht bin ich dann plötzlich munter geworden, weil ich solche Schmerzen hatte“, schildert die frischgebackene Mutter Carina Bunyai im „Wien heute“-Interview, die eine Blinddarmentzündung hinter den Schmerzen vermutete.

Unbemerkte Schwangerschaften sehr selten

„Ich war zum richtigen Zeitpunkt da und habe unser Zwutschki schon in der Hand gehabt“, so Vater Alexander Goberitz. „Ich habe nicht gewusst, was ist das, was mache ich.“ Dem 40-Jährigen gelingt es, die Nabelschnur abzubinden. „Dann hat das Baby den ersten Schrei gemacht hat, dann hab ich gesagt: ‚Schatz, wir haben ein Kind, es lebt.‘“

Erst danach ruft der Vater die Rettung. Die Einsatzkräfte haben nicht mehr viel zu tun, müssen eher den Vater versorgen. Nach einem kurzen Spitalsaufenthalt ist klra, dass Mutter und Kind gesund sind. Für Stirnrunzeln sorgt die Tatsache, dass weder Mutter noch Lebensgefährte etwas von der Schwangerschaft bemerkt haben wollen. „Gar nix. Ich habe nicht zugenommen, hatte keine Gelüste, mir war nie schlecht“, sagte Mutter Carina.

Laut Experten ist eine unbemerkte Schwangerschaft eher selten, allerdings kein Einzelfall. „Ich selber kenne zum Beispiel wo einfach eine Frau Ende 40, die der Meinung war, dass sie gar nicht mehr schwanger werden kann, deswegen die Symptome fehlgedeutet hat, dann doch schwanger war“, so Gynäkologe Alex Farr.