Akademikerball: Proteste erwartet

Am Freitag (25. Jänner) findet in der Wiener Hofburg wieder der freiheitliche Akademikerball statt. Der Veranstalter, die FPÖ, befürchtet verstärkte Proteste rund um den Ball. Die „Offensive gegen Rechts“ hat bereits zu einer Demo geladen.

Der Akademikerball sorgt seit Jahren für teils wütende Proteste aus dem linken Lager. Der Unmut richtete sich stets vorwiegend gegen deutsch-nationale Burschenschafter, die bereits seit 1952 die Veranstaltung ausrichten und prägen. Bis 2012 wurde die Veranstaltung vom Wiener Korporationsring (WKR) organisiert.

Nach Differenzen mit der Wiener Hofburg übernahm die FPÖ Wien, die ihn in Akademikerball umtaufte. Weiterhin tanzen dort neben freiheitlicher Prominenz und Burschenschaftern auch rechte Politiker aus ganz Europa. Kritiker sehen im Ball ein internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer.

Strache und Gudenus erwartet

Ungeachtet der Kritik nahmen beim letztjährigen Ball - erstmals als Vizekanzler - auch FPÖ-Parteichef Strache und zahlreiche weitere blaue Spitzenpolitiker teil, etwa der geschäftsführende Obmann des FPÖ-Nationalratsklubs Johann Gudenus. Sowohl Strache wie auch der FP-Klubchef werden auch heuer wieder am Ball erwartet, hieß es im Vorfeld aus der Partei.

Ballorganisator Udo Guggenbichler berichtet im Vorfeld des Balles von einem großen Ansturm auf die Karten, er rechnet mit einer Rekord-Besucherzahl. Mit-Grund dafür sind seiner Meinung nach die in den letzten Jahren immer besser gewordenen polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen rund um den Ball, die gut gegriffen hätten, wie er zur APA sagte.

Opposition setzt auf „Protest auf der Straße“

Auch habe man die eigenen Sicherheitsmaßnahmen bereits wieder mit der Polizei abgestimmt, berichtete Guggenbichler. Gleichzeitig betonte er, er unterstütze natürlich das Demonstrationsrecht. „Aber ich rufe die Demonstranten dazu auf, von Gewalt abzusehen.“

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker befürchtet rund um den heurigen Akademikerball verstärkte Proteste. Grund für diese Annahme sei das Vorgehen der Opposition, die immer öfter auf Protest auf der Straße setzen würde, sagte der Nationalratsabgeordnete.

Demo-Bilder aus dem Vorjahr

Wohl mit Platzsperren zu rechnen

Das Bündnis „Offensive gegen Rechts“ hat bereits in der vergangenen Woche zur Teilnahme an der „Demonstration gegen den FPÖ-Burschiball“ aufgerufen. „Zeigen wir erneut, was wir von den elitären, rassistischen, sexistischen, antisemitischen und homophoben Burschenschaftern halten. Zeigen wir, dass unser Widerstand kein Ende finden wird“, heißt es im Demo-Aufruf. Man werde Schwarz-Blau „und ihren völkischen Burschenschaftern“ „keine Atempause“ lassen, so die Organisatoren.

Die Polizei wird kommende Woche über allfällige Maßnahmen und Sperren rund um den Veranstaltungsort informieren. Zu rechnen sein dürfte jedenfalls mit großflächigen Verkehrsbehinderungen und Platzsperren rund um die Wiener Innenstadt.

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