Dolmetscher im neunerhaus: 1.000 Gespräche
Seit 2014 werden im neunerhaus Videodolmetscher eingesetzt. Die Patientinnen und Patienten kommen aus fast 70 Ländern, 45 unterschiedliche Sprachen müssen übersetzt werden. „Wir brauchen sehr viele unterschiedliche Sprachen, die am häufgisten genutzten Sprachen sind Rumänisch und Bulgarisch. Danach wird es allerdings sehr rasch sehr breit“, so Stefan Gremmel, Ärztlicher Leiter im neunerhaus gegenüber „Wien heute“.
Knapp 5.000 Menschen wurden im Vorjahr im neunerhaus behandelt. Über 1.000 Patientengespräche waren gedolmetscht. „Mittlerweile arbeiten wir mit einem mobilen Gerät, das über Bluetooth mit dem Rechner verbunden ist. Damit kann ich auch in die Untersuchungssituation gehen und kann den Patienten mit dem Gerät zur Untersuchungsliege begleiten“, erklärte Gremmel.
ORF
Das Videodolmetschen stellt für Ärzte und Patienten eine Erleichterung dar
Mehr Patienten seit Erweiterung
Für Ärztinnen und Ärzte im neunerhaus, aber auch für die Patientinnen und Patienten, stellt das Videodolemtschen eine Erleichterung dar, meinte Stefan Gremmel: „Erst letzte Woche ist wieder eine junge Frau, die mit zwei kranken Kindern da war, in Tränen ausgebrochen, als sie das erste Mal in ihrer Sprache erzählen konnte, was los ist.“
Dolmetscher helfen Ärzten
Im neunerhaus sind 2018 rund 5.000 Personen behandelt. Die Patienten und Patientinnen kommen aus 70 verschiedenen Ländern.
Nach 120 Sekunden meldet sich in der Regel eine Dolmetscherin oder ein Dolmetscher. Die Gespräche dauern meist 15 bis 20 Minuten. „Die erste Viertelstunde im Videodolmetschsystem ist eine Pauschale. Danach wird pro Minute verrechnet. Das heißt wir legen auch sehr viel Wert drauf, es effizient einzusetzen“, sagte Daniela Unterholzner, Geschäftsführerin des neunerhaus.
2017 wurde das neunerhaus erweitert, der Platz für die medizinische Versorgung hat sich vervierfacht. Das Zentrum besteht jetzt aus sechs verschiedenen Arztpraxen und mehreren Räumen für psychologische Beratung. Im ersten Jahr nach der Erweiterung der Räumlichkeiten wurden zehn Prozent mehr Menschen betreut - mehr dazu in Mehr Obdachlose in „neunerhaus“-Ordination.