Boom bei Wedding Planner
„Ich habe vor fast sechzehn Jahren geheiratet und hätte mir damals jemanden gewünscht, der mich berät, der mich unterstützt, der mir Abläufe erklärt - und vor allem jemanden, der sich am Tag der Hochzeit um alles kümmert“, so Hochzeitsplanerin Biance Lehrner gegenüber „Wien heute“. Nun hilft sie selbst hauptberuflich ihrer Klientel bei der Suche nach Location, Fotograf und Cateringfirma - und nach dem perfekten Hochzeitskleid.
ORF
Die Wünsche der Brautpaare werden individueller und ausgefallener
Tausende Euro für Hochzeitplaner
Ob man einen Wedding Planner engagiert, ist mitunter eine Kostenfrage. Laut Wirtschaftskammer lassen sich die Brautpaare ihre Hochzeit durchschnittlich 25.000 bis 30.000 Euro kosten. Zwischen acht und 14 Prozent bekommt der Hochzeitsplaner.
Trotz der Kosten boomt der Markt: „Der Trend geht in Richtung ungewöhnliche Locations, sehr individuell, sehr persönlich und damit ist das natürlich auch perfekt für die Berufsgruppe“, sagt Gertraud Schmidt, die Obfrau vom Fachverband Freizeit und Sportbetriebe in der Wiener Wirtschaftskammer.
Die Branche sieht sich hierzulande im Aufschwung. Es gibt nicht nur immer mehr gut geschulte Anbieter, die den steigenden Bedarf befriedigen, sondern man setzt auch selbst auf mehr Professionalisierung, etwa durch Zertifizierung und Weiterbildung - mehr dazu in Wedding Planner starten Qualitätsoffensive.
PID/Rainer Fehringer
Das Schauspielpaar Tiffany Tang und Luo Jin heirateten im Vorjahr in Wien
Beliebte Locations in Wien
Rund drei Prozent der 45.000 Paare, die einander 2017 in der Alpenrepublik das Ja-Wort gaben, ließen sich zur Gänze von Wedding Plannern betreuen. Mit einem Drittel deutlich höher ist dieser Anteil bei den 3.500 Ausländerhochzeiten, bei denen mit einem Budget von rund 50.000 Euro bei 100 Gästen auch doppelt so viel ausgeben wird wie bei Inländertrauungen - mehr dazu in Chinesische TV-Stars heirateten in Wien.
Veranstaltungstipp:
Am Sonntag, 27. Jänner 2019, findet in der Messe Wien die „Trau dich“-Hochzeitsmesse statt.
Österreich kann bei dieser zahlungskräftigen Gruppe vor allem durch seine schönen Locations punkten. In Wien sind unter anderem das Palais Schönburg, Schloss Schönbrunn und die Blumengärten Hirschstetten beliebt, während alleine im Salzburger Schloss Mirabell mehr als 1.000 Trauungen pro Jahr durchgeführt werden.
Ein zunehmender Trend bei den Hochzeiten ist der steigende Wunsch nach Individualisierung, was sich einerseits in den immer ausgefalleneren Locations ausdrückt, aber auch besondere Themen betrifft. Etwa eine Rockabilly- oder sogar eine Unterwasser-Hochzeit, erzählte Klaus Vögl, Geschäftsführer der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Wien. Allerdings können nicht alle Wünsche an jedem Ort problemlos erfüllt werden. Bei Drohnenflügen für Aufnahmen sowie Feuerwerk müssten die entsprechenden Gesetze eingehalten werden.
Versicherung empfohlen
Was auch viele Paare vergessen: Als Veranstalter sind sie auch für etwaige Schäden haftbar, auch wenn diese von Gästen verursacht werden. Vögl empfiehlt den Abschluss einer Event-Haftpflichtversicherung, die ab 60 Euro zu haben ist und späteres juristisches und finanzielles Ungemach ausschließt.