Volkstheater: Jury bestellt neue Leitung
Bewerbungen für den Leitungsposten ab der Saison 2020/21 sind an den Stiftungsvorstand der Volkstheater-Privatstiftung zu richten, der auch formal die Bestellung vorzunehmen hat. Nicht die Stadt Wien, sondern der ÖGB sei Eigentümer des Theaters, für dessen Zukunft sie sich so engagiere, erläuterte Kaup-Hasler. Die Jury werde aus Experten und Eigentümervertretern gebildet werden, „ich selber bin nicht in der Jury“.
Haus braucht „mehr Luft“
Dennoch hat die Stadträtin, die als ehemalige Dramaturgin und Festivalleiterin selbst Branchenexpertin ist, bereits recht konkrete Vorstellungen für die Zeit nach Intendantin Anna Badora. Das Haus brauche sicher „mehr Luft, um sich zu bewegen“, sagte Kaup-Hasler. Bei ihren Bemühungen für eine bessere finanzielle Dotierung brauche sie aber Einvernehmen mit ihrem Gegenüber (also Kulturminister Gernot Blümel, Anm.) sowie „das Go von oben“ (also von Bürgermeister Michael Ludwig und Finanzstadtrat Peter Hanke, Anm.).
APA/Hans Klaus Techt
Sie glaube, das Haus brauche auch künftig „ein Kernensemble“, jedoch auch mehr Offenheit: „Ich möchte die Haut des Theaters mehr perforieren.“ Nichts halte sie vom Volkstheater als Haus für die Freie Szene, viel jedoch von einem „größeren Fluss zwischen Freier Szene, Mittelbühnen und den großen Theatern“.
Entscheidung bis Ende März
Volkstheater-Chefdramaturg Roland Koberg hat Erfahrungen in mehreren Städten. Sein Fazit: „Der Hauptunterschied ist: Das Wiener Publikum mag keine Konzepte.“ Diese werden allerdings von jenen „profilierten Persönlichkeiten“ oder ebensolchen Kollektiven erwartet, die „für ein zeitgenössisches, politisches Theater mit einer unverwechselbaren Handschrift“ stehen und sich die Leitung des Hauses zutrauen. Bis 11. Februar können sie sich bewerben. Bis Ende März soll dann die Entscheidung fallen - mehr dazu in Volkstheater-Direktion ausgeschrieben.
Links:
- Theater wirbt mit verkohlten Gegenständen (wien.ORF.at; 24.1.2019)
- Watschenmann feiert Premiere im Theater (wien.ORF.at; 17.1.12019)