Wien Energie investiert eine Milliarde bis 2023
Die Gaskraftwerke werden stark zur Netzstabilisierung eingesetzt. „Unsere Kraftwerke halten das Stromnetz von ganz Österreich stabil“, so Wien-Energie-Chef Michael Strebl. Er fordert zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit Planungssicherheit und stabile Bedingungen ein. Von den Investitionen von einer Mrd. Euro sollen neben rund 500 Mio. Euro für Energiewende-Projekte 380 Mio. Euro in Versorgungssicherheit fließen, 120 Mio. Euro in Innovationen.

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Das Kraftwerk Simmering ist das größte Kraftwerk in Österreich
Ohne Regelung: Biomassekraftwerk „einmotten“
Das Biomassekraftwerk in Simmering brauche eine Förderung, wie andere Anlagen auch, so Strebl am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz. Wenn es keine Nachfolgereglung gebe, werde man es einmotten, also vorübergehend bis zu einer Neuregelung schließen. Die Förderung für Österreichs größtes Biomassekraftwerk läuft bis Ende Juli.
Die Weiterförderung von Biomassekraftwerken für die Jahre 2017, 2018 und 2019 soll nun durch das neue Biomasse-Grundsatzgesetz erfolgen, nachdem die SPÖ die ursprünglichen Pläne im Bundesrat abgelehnt hatte. Dieses ist als Übergangslösung geplant, bis das neue „Erneuerbaren Ausbau Gesetz“ (EAG) in Kraft tritt.
Investitionen in ältere Kraftwerke
Wenn man die volatile Erneuerbare Energie ausbaue, seien Back-up-Systeme wichtig, das seien die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der Wien Energie, so Strebl. Die Kraftwerke erfüllten eine Art Feuerwehrfunktion, sie müssten auch finanziert werden, wenn sie nicht im Einsatz stünden. Das wäre mit einem Vertrag zwar momentan kostendeckend geregelt, die große Frage sei aber, wie das längerfristig gelöst wird und wie man Reservekapazität künftig finanzieren könne.
Mehrere Kraftwerke hätten zum Teil auch schon ein gewisses Alter, so Wien-Energie-Geschäftführer Karl Gruber. Die älteste Anlage in Simmering, „Simmering 2“, wird im Jahr 2022 45 Jahre alt sein. Diese müsste ohne Investitionen wohl stillgelegt werden, hieß es. „Wir möchten investieren“, Entscheidungen müssten in den nächsten ein bis zwei Jahren fallen.

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Große Investitionen sind in Photovoltaik geplant
Photovoltaik-Ausbau mit Gewerbekunden
Schwerpunkt beim Erneuerbaren-Ausbau wird für die Wien Energie der Photovoltaik-Ausbau sein. Nutzen will man vor allem Dächer, aber auch gemeinsam mit Gewerbekunden soll die Solarenergie-Erzeugung vorangetrieben werden. Bis 2030 will man eine Leistung von 600 Megawatt (MW) erreichen, damit könnten dann 250.000 Haushalte oder zwei Städte wie Linz und Graz versorgt werden.
Ausbauen wird die Wien Energie auch ihr Ladestellennetz für die Elektromobilität. Mit 550 Ladestellen werde die Wien Energie um 60 Prozent mehr errichten als im Vorjahr, davon 400 an öffentlichen Plätzen. Wichtig werden für Strebl heuer auch Blockchain und lokale Energiegemeinschaften.
400 Mitarbeiter weniger seit 2016
Die personelle Neustrukturierung sei unterdesen abgeschlossen. Man habe das Personaleinsparungsziel erreicht und auf Punkt und Beistrich erledigt, so Strebl. Die wirtschaftliche Entwicklung sei stabil verlaufen. Das konzernweite Sparprogramm der Wien-Energie-Mutter Wiener Stadtwerke lief von Herbst 2016 bis Dezember 2018. Insgesamt seien es vom Ausgangspunkt weg um 400 Mitarbeiter oder 20 Prozent weniger.