Film ab: Filmmuseum sucht private Videos

Zum zweiten Mal macht sich das österreichische Filmmuseum auf die Suche nach privaten Filmaufnahmen, die den Rand der Stadt zeigen. Das Projekt „am rand : die stadt“ will Filme aus Vergangenheit und Gegenwart bewahren.

„Wir wollen der Frage nachgehen, wie die Stadt abseits von dem touristischen Blick in den Filmen dargestellt wird“, sagte Stefanie Zingl vom österreichischen Filmmuseum gegenüber „Wien heute“. Von Interesse sind analoge und digitale Filme, „wie Handyfilme und YouTube-Clips“, sagte Zingl. Sie begleitet das Projekt aus wissenschaftlicher Sicht, die künstlerische Leitung haben Hanna Schimek und Gustav Deutsch inne.

Schon zum zweiten Mal startet das Filmmuseum diesen Aufruf. Im letzten Jahr wurden 67 Schmalfilme, eine Videokassette und zehn digitale Filme gesammelt. Darauf zu sehen sind ganz unterschiedliche Motive: gewöhnliche Alltagssituationen wie Aufnahmen vom Arbeitsplatz und von Freizeitaktivitäten.

Filme sollen nicht in Vergessenheit geraten

Karl Miehl ist mit seiner Familie in den späten 1960er Jahren in die Per-Albin-Hansson-Siedlung in Favoriten gezogen. Er hat viele Aufnahmen von der Siedlung gemacht und dem Filmmuseum zur Verfügung gestellt. „Ich wollte nicht, dass die Filme verloren gehen“, sagte er. „Oft funktioniert der Projektor nicht mehr und die Filme geraten in Vergessenheit oder noch viel schlimmer - landen im Müll“, erzählte Zingl.

Per-Albin-Hansson-Siedlung Filmmuseum Kind Hochhaus 1960er

Österreichisches Filmmuseum

In der Per-Albin-Hansson-Siedlung werden die Filme im Herbst gezeigt

Auch die Geschichte über die Entstehung des Films wird dokumentiert. Über Interviews mit den Filmemachern versucht Zingl „so viel wie möglich über die Filmpraxis herauszufinden. Also wo sie gemacht und gezeigt wurden.“

Eine Aufführung erleben die Filme dann im Herbst. In zwei Außenstellen des Filmmuseums in der Per-Albin-Hansson-Siedlung und der Großfeldsiedlung in Floridsdorf werden die Filme den Bewohnerinnen und Bewohnern gezeigt. Zwei Filmprogramme und Workshops für Kinder und Jugendliche sollen laut Filmmuseum angeboten werden. Die Außenstellen gab es bereits im Vorjahr in Sandleiten in Ottakring und in der Seestadt. Im Juni werden dort die Filmprogramme wieder gezeigt.

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