Nationalbibliothek ersteigerte Bernhard-Briefe
Die Schreiben werden derzeit im Literaturarchiv erschlossen und sollen der Forschung spätestens im Dezember zur Verfügung gestellt werden. Laut Aussendung vom Donnerstag stellen die Briefe „einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Kulturgeschichte wie zur politischen Geschichte im 20. Jahrhundert dar“.

Österreichische Nationalbibliothek
Auch Zeichnungen von Bernhard wurden gekauft
Bernhard-Briefe aus frühen 1960ern
Das kleinste Konvolut umfasst 15 Briefe und sechs Zeichnungen von Thomas Bernhard, die größtenteils aus den frühen 1960er Jahren stammen und an die mit dem damals aufstrebenden Schriftsteller eng befreundete Kostüm- und Bühnenbildnerin Annemarie Hammerstein-Siller gerichtet waren. Die bisher unpublizierten Briefe zeigen „einen trotz seiner geringen Bekanntheit von sich überzeugten Schriftsteller“, heißt es seitens der ÖNB.
Thema sind demnach die in einer Scheune am Tonhof in Maria Saal aufgeführten frühen Einakter Bernhards und die von Gerhard Lampersberg vertonte Kurzoper „Köpfe“. Bernhard berichtete seiner Freundin auch von der Arbeit an seinen ersten größeren Prosaarbeiten „Frost“ und „Amras“.

Österreichische Nationalbibliothek
Polgar konferierte mit seinem Schweizer Kollegen Carl Seelig
200 Briefe von Polgar
Mehr als 400 Seiten stark sind die rund 200 Briefe des Wiener Schriftstellers und Kritikers Alfred Polgar (1873 - 1955) an den Schweizer Kollegen und Kunstmäzen Carl Seelig. Die inhaltsreichen Briefe stammen aus den Jahren 1928 bis 1955 und veranschaulichen die extreme Lebenssituation, in der sich Polgar befand: 1933 hatte der österreichische Jude und Antifaschist das nationalsozialistische Deutschland verlassen, bald danach wurden seine Bücher öffentlich verbrannt.
Seine Flucht führte ihn über Wien und Paris bis ins amerikanische Exil, wo er noch lange auf finanzielle Hilfe angewiesen war. Carl Seelig stand Polgar viele Jahre zur Seite und verhalf ihm regelmäßig zu Aufträgen für Veröffentlichungen.

Österreichische Nationalbibliothek
Von Jakob Wassermann wurden über 300 Briefe gekauft
Wassermann über Treffen mit literarischen Größen
„Biografisch sowie werk- und kulturgeschichtlich von hoher Bedeutung“ sind laut ÖNB die 363 Briefe und Postkarten Jakob Wassermanns (1873 - 1934) an seine erste Frau Julie Speyer aus der Zeit von 1900 bis 1929. Neben den Hemmnissen und Fortschritten in seiner Arbeit berichtete der zu seiner Zeit außergewöhnlich populäre Erzähler von seinen Treffen mit den Größen des literarischen Lebens. Erwähnt werden etwa Gerhart Hauptmann, Hugo von Hofmannsthal, Thomas Mann oder Arthur Schnitzler.