Balance finden in der Fastenzeit

Während der religiöse Ursprung an Bedeutung verliert, markiert die Fastenzeit heute für viele Menschen eine Phase der Besinnung, Reinigung und Erneuerung. Für Motivationscoach Felix Gottwald eine gute Gelegenheit, etwas zu ändern.

„Wer ein neues Verhalten über diesen Zeitraum beibehält,“ so der ehemalige Spitzensportler, „kann davon ausgehen, eine nachhaltige Veränderung zu erreichen.“ Es sind meist Kleinigkeiten, die Großes bewirken. Was zu einem passt, findet man nur durch Ausprobieren heraus, ist Gottwald überzeugt. „Uns Sportlern wird ja große Disziplin unterstellt, aber ich find mich gar nicht so diszipliniert.“ Was verwundert, betrachtet man seine sieben olympischen Medaillen. „Für mich ist Disziplin, zuerst etwas auszuprobieren und erst dann zu beurteilen.“

Felix Gottwald Balance

Bernhard Eder

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 30.03.2015

Diesem Motto folgend, erklärt der „Impulsgeber“ die Fastenzeit zu „Energyweeks“ mit täglichen Anregungen, wie man seinen Alltag ein klein wenig zum Besseren verändern kann. Der Zeitaufwand beträgt im Allgemeinen nur wenige Minuten, die Umsetzung ist einfach und so gut wie überall machbar. Dabei zielen die Tipps auf drei Säulen des Wohlbefindens ab: körperliche Fitness, bekömmliche Ernährung und geistig-seelische Balance. Die besten präsentiert Felix Gottwald in der Fastenzeit auf Radio Wien! Die Übungen im Einzelnen zum Nachlesen:

Tipp 1: Alltagswege nützen

Steigen Sie zum Beispiel am Weg in die Arbeit eine Station früher oder später aus der U-Bahn aus. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung: 200 Meter mehr pro Tag ergeben im Jahr zusätzliche 73 Kilometer.

Tipp 2: Bewusst Niedersetzen

Eine Ausgleichsübung für alle Schreibtischtäter: bei jedem Mal Aufstehen und Niedersetzen die Bewegung langsam und bewusst durchführen. So kommen am Tag bis zu 50 Kniebeugen zusammen.

Tipp 3: Zeit für sich nehmen

Zur inneren Reinigung täglich für zehn Minuten offline gehen: sich zurückziehen, alle elektronischen Geräte abdrehen und bewusst atmen. Dabei ganz im Moment bleiben, Gedanken an Zukunft und Vergangenheit fallen lassen.

Tipp 4: Wasser trinken

Reichlich Wasser zu trinken, macht uns frischer und kann auch den Appettit zügeln: „Oft essen wir, wenn wir eigentlich durstig sind“, meint Gottwald. Daher: stellen Sie Wasser in einer Glasflasche oder –karaffe bereit und führen Sie Protokoll darüber, wieviel Sie trinken.

Felix Gottwald Ernährung

Bernhard Eder

Tipp 5: Zupacken

Wer vor allem am Computer arbeitet, hat kein haptisches Arbeitserlebnis mehr, wie etwa beim Holzhacken. Zum Ausgleich aufstehen, Knie leicht beugen, Arme waagrecht nach vorne ausstrecken und in schneller Abfolge die Fäuste 100 mal ballen und öffnen.

Tipp 6: Nur essen

Um in Kontakt mit dem eigenen Sättigungsgefühl zu kommen und wieder genussfähig zu werden: sich mit der Familie zum Essen an den Tisch setzen und alle Ablenkungen wie Handy, Zeitung, TV verbannen – nur essen.

Tipp 7: Kindliche Kraftplätze

Zum Atemholen und Energie Auftanken: denken Sie zurück an Ihre Kindheit, an Plätze des Wohlfühlens, der Geborgenheit, der Unbeschwertheit. Reisen Sie in Gedanken ein paar Minuten an einen solchen Kraftplatz zurück.

Tipp 8: Nein sagen

Eine Aufgabe zu übernehmen, die man widerwillig erledigt oder eine zu große Belastung bedeutet, bringt meist kein gutes Ergebnis und erzeugt seelischen Stress. Daher besser auch einmal „Nein“ sagen.

Tipp 9: Balance üben

Konzentrieren Sie sich aufs Hier und Jetzt. Auf dem rechten Bein stehend, die senkrechte Achse durch den Körper spüren. Dann den Oberkörper vorbeugen, die rechten Hand zum rechten Fuß bewegen, die Gelenke stabilisieren. Seite wechseln.

Tipp 10: Top 3 beibehalten

Suchen Sie sich die drei Übungen aus, die Sie am meisten angesprochen haben. Schreiben Sie die Übungen auf und behalten Sie die neuen Elemente in Ihrem Alltag bei – vielleicht nicht Ihr Leben lang, aber zumindest heute.

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