Flieder: Renaissance eines Klassikers
Seit alters her ist dieses Gehölz ein treuer Gartenbewohner und blüht in vielen Farben: Weiß, lila oder purpur, ja sogar gelb. Der Strauch wird etwa vier bis fünf Meter hoch, aber es gibt auch kleinere Sorten. Alle wachsen am liebsten auf einem sonnigen Platz. Im Halbschatten wächst er auch, allerdings hat er dann weniger Blüten. Gepflanzt wird der Flieder vor allem wegen der duftenden Blütenrispen, die bis zu 20 cm lang sind und im Mai und Juni etwa zwei Wochen lang blühen.
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Die Retterin aus Norddeutschland
Als eine der Retterinnen des Flieder gilt die in Nordeutschland lebende Elke Haase. Sie hat sich ganz und gar dem Flieder verschrieben und in den letzten 25 Jahren ein großes Unternehmen aus dem Baumschulboden von Oldenburg gestampft, in dem nun jährlich sechs Millionen Fliederpflanzen gezogen werden. „Viele wunderschöne Fliedersorten sind in den letzten Jahren wieder entdeckt worden – in Rußland“, weiß Elke Haase, die mit mehr als 70 Mitarbeitern Flieder züchtet und immer wieder neue Sorten findet. Über 300 sind zur Zeit im Programm, darunter auch die besonders attraktiven „hyacithiflora“-Typen. Sie blühen zwei bis drei Wochen vor den klassischen Fliedersorten mit gefüllten Blüten und einem einzigartigen Duft.
In Ungnade fiel der Flieder vor allem durch die vielen, starken Ausläufer. Heute wird aber nicht mehr auf Wildflieder veredelt, sondern es gibt vermehrt wurzelechte Pflanzen, die nicht so aggressiv im Wachstum sind.
Sendungshinweis:
„Gut gelaunt in den Tag“, 8. Mai 2015
So wird gepflanzt und gepflegt
Der Flieder ist recht anspuchslos, er liebt aber eher kalkhaltige Böden, sandige und schwere Böden liebt er gleichermaßen, in dieser hohen Bodenverträglichkeit liegt sicher einer der Gründe für die weite Verbreitung. Die Schnittverträglichkeit ist noch zu loben, er kann bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden und treibt kräftig wieder aus. Meist allerdings muss man dann ein Jahr auf Blüten verzichten. Der wilde Flieder eignet sich gut für Hecken und Gruppenpflanzungen und wird gerne mit anderen Ziersträuchern gesetzt. Nach der Blüte sollten die Blütenstände ausgebrochen werden, damit sich die neuen Blüten, die schon als Knospen vorhanden sind, besser entwickeln können. Bei großen Sträuchern ist das aber nicht nötig.