Bequeme Blumenbeete im Schotter

Viele Gartenbesitzer leiden unter steinigen Gärten und träumen von einem Garten mit humoser Lehmerde, in der alles wächst. Dabei lieben manche Pflanzen Schotter, Steine und Sand. Radio Wien- Pflanzenexperte Karl Ploberger mit den Tipps für einen steinreichen Garten.

Zum Beispiel ist schwere und feuchte Erde ist für viele Gewächse aus dem Süden der sichere „Winter“-Tod. Ploberger empfiehlt, ein Pflanzbeet gut 80 cm tief auszuheben und mit alten Ziegeln (wenn geht Wärmeisolierziegel, die haben viele Luftkammern) und Schutt aufzufüllen. Anschließend sollte man es mit Geovlies abdecken, damit das spätere Substrat nicht weggeschwemmt wird. Darauf kommt eine 15 cm hohe Schicht Splitt, der mit einem geringen Anteil an Rindenhumus oder Gartenerde vermischt wird. Danach wird gepflanzt: Majoran, Currykraut, Thymian, in den buntesten und würzigsten Sorten. Dazu (in Töpfen) Rosmarin und einige besonders empfindliche Stauden wie das Spanische Gänseblümchen („Erigeron karvinskianus“). Sie alle kommen an anderen Stellen im Garten kaum gut über den Winter. Aber Südländer vertragen sehr wohl Kälte, was sie jedoch ganz und gar nicht mögen, ist Staunässe im Winter. Der Hügel mit der fantastischen Dränage bringt den Erfolg.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 24. Juli 2015

Interessant ist auch gleich eine ganze Trockenbeet-„Landschaft“. Entlang eines Bachlaufs will Ploberger aufzeigen, dass trockene und feuchte Lebensbereiche direkt nebeneinander liegen können: Spornblume, Lavendel, Königskerzen in den verschiedensten Sorten, dazu ein Ginster, der sich einem Bodendecker ähnlich zwischen die Steinritzen schlängelt und im Schatten: Felsenteller und Astilben – die robusteste Art überhaupt, „A. chinensis var. pumila“, die hier in reinem Kies und Schotter wurzelt und auch regelmäßig blüht.

Rosmarin

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Sieben Schritte zum wassersparenden Trockenbeet

1. Trockenbeete sollten in die volle Sonne. Das garantiert von Anbeginn einen idealen Start. Aber – und das erstaunt – es gibt auch Trockenbeete im totalen Schatten.
2. Steine unter der Erde machen ein Trockenbeet. Nicht der Kies oder Schotter, der auf den Beeten liegt, sondern das durchlässige Schottermaterial im Untergrund garantiert den Erfolg.
3. Man sollte Beete als Hügel bauen. In einem sehr feuchten, verdichteten Boden kann das bloße Ausfüllen einer Grube mit Schotter zu einem unterirdischen Teich führen. Daher mit Hohlkammerziegeln kleine Hügel errichten, die man mit Vlies und Splitt abdeckt.
4. Sauer oder alkalisch – das ist die Frage. Die Natur ist wählerisch und es klingt kompliziert. Wer sich aber an solche Spezialbeete heranwagt, sollte bedenken: Es gibt eben auch hier trockenheitsliebende Pflanzen, die Kalk lieben, und solche, die Kalk meiden!
5. Plötzlich wird alles „frostfest“ - es ist erstaunlich, dass Lavendel, Spornblume oder sogar Rosmarin im richtigen Boden selbst kälteste Winter überstehen. Nicht die Kälte macht ihnen zu schaffen, sondern die Staunässe.
6. Düngen nicht vergessen! Selbst Hungerkünstler wollen ab und zu ein wenig Futter. Man sollte Kompost verwenden, gemischt mit Splitt und Hornspänen.
7. Achten Sie auf manche Trockenbeetbewohner, wie die Spornblume, sie säen sich enorm aus.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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