Der genormte Körper

Frustrierend, wenn man ein Kleidungsstück in seiner Größe probiert und feststellt, es ist zu klein. Bei manchen Herstellern passiert das besonders oft. Alexander Goebel fragt nach, warum wir uns von der Modeindustrie so ärgern lassen.

Das Grundproblem: Konfektionsgrößen haben keine fixen Maße, und so kann jeder Hersteller selber bestimmen, welcher Taillenumfang z.B. bei Größe 38 veranschlagt wird. Dass die Größen somit variieren, ist logisch. Auffallend aber, dass vor allem Marken mit sehr junger Zielgruppe kleiner schneidern als der Durchschnitt. Die Botschaft scheint klar: man muss sehr dünn sein, um angesagte Mode tragen zu können. Dabei leiden besonders junge Mädchen ohnehin unter dem Druck, dem Körperideal entsprechen zu müssen.

Studentin prangert unrealistische Größen an

Eine englische Studentin hat sich jetzt dagegen gewehrt und ein Foto von sich mit zu kleiner Jeans in der Umkleidekabine von H&M auf facebook gepostet, mit der Forderung nach realistischen Größen. An die 100.000 Likes, über 10.000 Kommentare und in der Folge die rasche Verbreitung im sozialen Netzwerk zeigen, dass das Problem viele betrifft. Wobei es auch Firmen gibt, die eine andere Strategie fahren und ihren Kunden durch großzügigere Schnitte das gute Gefühl geben wollen, in die jeweilige Größe gut zu passen.

Kleidung probieren kaufen

colourbox.de

Wie viel Frust haben Sie schon beim Probieren erlebt? Gibt es Hersteller, die Sie wegen ihrer kleinen Schnittführung generell meiden? Haben Sie schon einmal beim Kleiderkauf spontan eine Diät beschlossen, weil Ihre Größe nicht mehr gepasst hat? Oder sind die Ziffern in den Kleidungsstücken nur grobe Richtlinien für Sie, von denen Sie sich nicht stressen lassen? Wären Sie dafür, dass ein einheitliches Maßsystem mit fixen Zentimeterangaben eingeführt wird? Und betrifft der Größenterror nur Frauen oder auch Männer?

Sendungshinweis:

29.06.2016, 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr, Radio Wien

Diskutieren Sie mit Alexander Goebel über XS und XL, Passform und Kurven, Selbstbewusstsein und Gruppendruck, Modelmaße und Magersucht – am Mittwoch Abend ab 19.00 Uhr, auf Radio Wien!

Alexander Goebel

ORF

Wer live in der Radioshow mitdiskutieren will, kann sich bereits während des Tages am Mittwoch beim „Radio Wien“-Servicetelefon unter der Nummer 899 953 anmelden. „Radio Wien“ bittet aber um Verständnis, dass nicht alle Anruferinnen und Anrufer live on air geschaltet werden können.