Magie in den Alltag anderer bringen

Wie kann man den Alltag anderer schöner machen, die Magie dabei wirken lassen und wo ist der Unterschied zur Manipulation- Kommunikationsexpertin Nana Walzer gibt Tipps, wie wir lernen können, wahre Wunder zu bewirken.

Ich verstehe Magie nicht als die Fähigkeit, Materie zu verwandeln, also etwa Blei in Gold. Für mich liegt sie auch nicht darin, Menschen zu manipulieren, so dass man selbst auf Kosten anderer reich, berühmt oder mächtig wird. Für mich liegen die Anziehungskraft und die Schönheit von Magie darin, sich und seine Umwelt wunschgemäß verändern zu können – und zwar auf eine Art und Weise, die weder uns selbst noch anderen schadet, sondern vielmehr alle Beteiligten bereichert.

Blonde Frau streckt einem die Hände entgegen, darauf befinden sich weisse Sterne

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Formel für Magie

Über das „Wie“ habe ich mir Gedanken gemacht und eine Formel gefunden: MAGIE = MÖGLICHKEIT + KRAFT. Das heißt so viel wie: Die Macht, etwas wunschgemäß umzusetzen bedarf einer Möglichkeit dazu und eines Kraftaufwandes. Beides kann man selbst beeinflussen: Wir können Möglichkeiten schaffen und unsere Energie auf etwas Bestimmtes hin konzentrieren.

Unterschied zur Manipulation

Unter „Manipulation“ versteht man eine „verdeckte Einflussnahme“, mit dem Ziel, das erleben und Verhalten einzelner und von Gruppen unbemerkt zu steuern. Es gibt aber auch eine offenere Art zu manipulieren, indem man zum Beispiel versucht, andere zu etwas überreden oder von etwas zu überzeugen, das nicht in ihrem Sinne ist. Allerdings kann an sich jede Art von Kommunikation prinzipiell auch als ein Akt der Beeinflussung gesehen werden.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Nachmittag“, 9.2.2017

Ausschlaggebend, um Kommunikation von Manipulation zu unterscheiden ist die Intention, also die Absicht aus der Heraus etwas gesagt oder getan wird. Natürlich kann auch aus einer positiven Absicht etwas Negatives erwachsen, dies ist dann aber weniger Manipulation als vielmehr „Pech“, also einfach anders gelaufen als erhofft. Magisch wirksames Verhalten im alltäglichen Sinn ist für mich die Beeinflussung vom Erleben und Verhalten anderer, sodass es ihnen und uns selbst jetzt und auf Dauer besser geht. Diese Art der Einflussnahme kann kaum schiefgehen, da die positive Absicht und ein entsprechend positives Verhalten maximal wenig wirksam sind, aber keinen Raum für negative Verstärkung bieten.

Wie wahre Wunder bewirken

Wir alle kennen Menschen, denen es immer schlecht zu gehen scheint. Und wir sehen die vielen Unbekannten, die auf der Straße, in Geschäften oder der U-Bahn grimmig dreinschauen. Wir sehen Kolleginnen und Freunde müde werden oder am Sinn des Lebens zweifeln. Das Beste, was wir tun können, ist grundlos ihren Zustand zum besseren verändern. Sie brauchen es nicht einmal merken. So können ein Lächeln und ein kurzer Blickkontakt eine Negativspirale durchbrechen. Am Wirksamsten ist eine solche Interaktion, wenn sie absichtslos, also ohne Hintergedanken oder Wunsch für sich selbst geschieht.

Lernen wir andere durch unser eigenes Lächeln zu verzaubern, durch unsere aufrechte Haltung zu ermutigen oder durch unsere ruhigen Stimmklang zu besänftigen, so lassen wir dabei die Welt zwischen den Gedanken wachsen. Ich nenne diese Welt zwischen vor jedem Hintergedanken, hinter jedem Nachdenken und vor jedem Vorausplanen den Möglichkeitsraum. Wer ihn zu öffnen und zu betreten weiß kann wahre Wunderwirken, denn jede gute Absicht, der wir hier unsere Kraft schenken, wird sich wesentlich leichter verwirklichen lassen…

Link:

Nana Walzer
Nana Walzer: „Die Kunst der Begegnung“