Der Natur auf der Spur: Kurt Mündl

Der Anstoß, Tierfilme zu drehen, kam einst von niemand Geringerem als Konrad Lorenz, der solche Filme als wichtige Grundlage für Verhaltensforscher bezeichnete. Seither hat Mündl dutzende Filme gedreht und Preise dafür eingeheimst.

Vor allem der ORF-Reihe „Universum“ hat Kurt Mündl mit seinen Dokus seinen Stempel aufgedrückt. Seine Spezialität: Filme über scheinbar weniger spektakuläre Tiere, die man ohnehin zu kennen glaubt. So wie zum Beispiel die Stubenfliege, die er unter dem Titel „Ein ganz alltägliches Monster“ in Szene setzte und damit 1994 die erste Produktion ablieferte, die der ORF an die BBC verkauft hat. Seither hat er die unterschiedlichsten Arten mit der Kamera eingefangen, darunter Hummeln, Skorpione und Schlangen.

Kurt Mündl

Power of Earth

Vorurteilsfreie Annäherung ans Thema Jagd

Doch nicht nur Tiere wecken Kurt Mündls Neugier, auch Landschaften, historische Bauten oder Pflanzen hat er bereits porträtiert. Sein neuester Film, „Halali“, der ab 3. März in 3D im Kino zu sehen ist, widmet sich der Jagd. „Es hat mich immer gestört, dass es darüber so viele Vorurteile gibt und wollte mich vorurteilsfrei dem Thema nähern.“ Dazu holt der Filmemacher weit aus und erzählt die Geschichte der Jagd von der Steinzeit bis heute, räumt auf mit falschen Annahmen und zeigt auch kontroversielle Aspekte.

Um das optimale Ergebnis zu erzielen, hat er sich schon oft in Gefahr begeben. „Ich bin von einem Braunbären gebissen worden, von einer Giftschlange und von einem Greifvogel verletzt worden,“ zählt er die Blessuren auf, die er im Lauf der Jahre davon getragen hat, „aber wirklich gefährlich sind eher Dinge beim Drehen, etwa dass man halb aus dem Hubschrauber fällt mit der Kamera.“ Lange Arbeitstage sind außerdem die Regel: „Ich hab ja nie das Gefühl, dass ich arbeite. Und ich fühle mich privilegiert, das machen zu dürfen.“

Sendungshinweis:
„Menschen im
Gespräch“ mit Ingrid Rehusch und Kurt Mündl, am 27. Februar., 19.00 Uhr

In Zukunft will sich Kurt Mündl verstärkt Themen rund um den Menschen widmen, so plant er im kommenden Jahr eine Doku über die Auswirkung von Alkoholmissbrauch, in der er junge Ärzte beim Selbstversuch begleiten wird - unter dem Titel „Komasaufen“. Und noch in diesem Jahr beginnen die Arbeiten an der nächsten „Universum“-Folge, in der die Gründe für bestimmte Zeichnungen von Tieren thematisiert, etwa die Punkte des Rehkitz.

Das Interview mit Kurt Mündl zum Nachhören

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