Heimat bist du großer Töne

Wilfried Scheutz, besser bekannt als Wilfried, erhielt fast ein Jahr nach seinem viel zu frühen Tod posthum den Austrian Music Award, den sogenannten Amadeus,für sein Lebenswerk. Blacky Schwarz fragt sich: Warum erst jetzt?

Wilfried, der 1950 in Bad Goisern geborene Visionär, begann bereits in den 1970er Jahren die fest gemauerten Barrieren zwischen Volks- und Popmusik einzureißen. Lieder wie Ziwui-Ziwui oder Country Blues sollten Jahrzehnte später Hubert von Goisern, Broadlahn oder Aniada A Noar den Weg zum Erfolg erleichtern. Mit „Mary, Oh Mary“ schaffte es der Querdenker 1973 an die Spitze der Hitparade.

„Heimat bist du großer Töne“

Präsentiert von Blacky Schwarz, 6. Mai von 19.00 bis 20.00 Uhr auf Radio Wien.

Sein Interesse für neues, nicht ganz lineares Musikgut ließ ihn 1978 Bands wie die EAV, damals noch 1. Allgemeine Verunsicherung, entdecken, bei der er auch optische und stimmliche Gallionsfigur war. Nicht nur für sich selbst allem Interessanten gegenüber aufgeschlossen, begann er nach Talenten zu suchen. So entstanden 1981 und 1982 Tonträger mit Chuzpe und der heute noch aktiven Rucki Zucki Palmencombo.

Wilfried

Astrid Knie

Wilfried Scheutz

„Gut Lack“ war Geburtstagsgeschenk

Später folgten Produktionen mit Eberhard Forcher als Tom Pettings Hertzattacken, Superfeucht und Pure Laine mit Sänger Georg Altziebler, der heute auch in den USA als Son Of The Velvet Rat erfolgreich ist. Wilfried war im Laufe seiner fast 50 Jahre dauernde Karriere nicht immer vom Erfolg verwöhnt, was ihn aber nicht von seinem Lebensmotto „Quer denk’n, aber g’rad gehen“ abgehalten hat. Lieder wie Hail, Mr. Dangerous blieben in den Rillen der Platten versteckt.

Zu seinem 60. Geburtstag schenkte ihm Sohn Hanibal eine Plattenproduktion mit der Auflage, dass sich der oberösterreichische Sturkopf der musikalischen Welt einer neuen Musikergeneration unterordnen soll. Das grandiose Ergebnis war 2012 Tralalala. 2017 veröffentlichten Wilfried und Hanibal das für Blacky Schwarz beste, aber leider auch letzte Album „Gut Lack“.

1983 erschien das Album „Ja“ und in den Credits war zu lesen: Ja zu Blacky Schwarz. 35 Jahre später sage ich: Ja zu Wilfried! Zu Gast im Studio sind Klaus Emilio Kofler und Heinz Jiras, die Wilfried über viele Jahre hindurch freundschaftlich und musikalisch begleitet haben.

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