Zimmer für Obdachlose in Bordell
„Bei uns ist diese Woche tote Hose“, bestätigte der Laufhausbetreiber Peter Laskaris einen Bericht der Gratiszeitung „Heute“ gegenüber wien.ORF.at. „Die Väter sind in den Ferien mit ihren Familien auf Urlaub und ein paar Zimmer stehen leer“, so Laskaris. Heizen müsse er die Räume in der Meidlinger Hauptstraße für seine Mitarbeiterinnen trotzdem. „Es ist schade, wenn die Zimmer nur leer stehen. Bei dieser Kälte sollte wirklich niemand draußen schlafen müssen“, sagte Laskaris.
ORF/Marina Delcheva
Warme Suppe statt heißer Liebe
Jedes Zimmer hat ein Bett und eine Dusche. Der Bordellbetreiber stellt frische Bettwäsche und saubere Handtücher zur Verfügung, wie auch „Heute“ berichtete. Das Gasthaus Sapperlot unterstützt das Sozialprojekt zudem mit warmer Suppe. Zwei Männer haben Montagnacht im Laufhaus übernachtet. Nach der öffentlichen Berichterstattung könnten es nun einige mehr werden.
Debatte: Wie sich gegen die Kälte schützen?
Räumen müssen die Obdachlosen ihre Zimmer nicht, falls doch Bedarf von Kunden besteht. „Die zehn Zimmer sind auf jeden Fall für Obdachlose reserviert. Ich will niemanden vor die Tür setzen“, versicherte Laskaris. Er verhandelt derzeit auch mit Kollegen aus anderen Laufhäusern in Wien. Bestehende Notquartiere sind aufgrund der tiefen Temperaturen jedenfalls bereits komplett ausgelastet - mehr dazu in Notschlafstellen komplett ausgelastet.
Sicherheitspersonal passt auf
In den restlichen fünf Zimmern des Laufhauses läuft der Nachtbetrieb wie gewohnt. Die Mitarbeiterinnen stehen dem nicht zahlenden Besuch gelassen gegenüber: „Sie haben Verständnis für die Situation“, so Laskaris.
TV-Tipp:
„Wien heute“ hat der ungewöhnlichen Notschlafstelle einen Besuch abgestattet, eine Reportage sehen Sie am Dienstag, 19.00 Uhr, ORF2.
Damit aber Zwischenfälle vermieden werden, werde kein Alkohol ausgeschenkt. Sicherheitspersonal bewacht zudem durchgehend die Räumlichkeiten. „Die Leute sind dankbar, dass sie hier übernachten können. Ich denke nicht, dass es zu Randalen kommen wird“, sagte Laskaris weiter.