Deserteursdenkmal: Burghauptmann wartet ab
Für den Standort Heldenplatz hat sich am Freitag das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ ausgesprochen, konkrete Gespräche mit dem Bund als Eigentümer des Platzes sollen geführt werden - mehr dazu in Deserteursdenkmal: Heldenplatz möglicher Standort.
Burghauptmann Reinhold Sahl meinte am Montag, den Stand der Dinge bisher nur aus den Medien zu kennen. Nun warte er einmal ab, bis die Denkmal-Kommission sich endgültig für einen Standort entschieden bzw. mit ihm Kontakt in der Sache aufgenommen haben werde: „Bis dahin ist das noch kein Thema für mich.“
Begehung von fünf Standorten
Bisher habe es mit dem Gremium zur Wahl des Standorts keine „grundlegenden Gespräche“ über einen etwaigen Denkmal-Standort Heldenplatz gegeben. Dem Gremium gehören Vertreter der Stadt, des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ und externe Fachleute an. Lediglich bei der Begehung aller fünf infrage kommenden Orte - neben dem Heldenplatz sind dies der Ballhausplatz, der Julius-Raab-Platz bei der Urania, der Grete-Rehor-Park zwischen Parlament und Justizpalast und die Roßauer Lände - sei er dabei gewesen, berichtete Sahl.
Ob er sich grundsätzlich eine derartige Gedenkstätte auf dem Heldenplatz vorstellen könne, wollte der Burghauptmann nicht eindeutig beantworten. Das komme darauf an, welche konkreten Vorstellungen es diesbezüglich gebe bzw. wie und wo genau auf dem Areal das Projekt realisiert werden solle, sagte er. Dieser Entscheidung seitens der Arbeitsgruppen wolle er nicht „vorgreifen“.
Im Wirtschaftsministerium zeigte man sich gegenüber der APA wenig auskunftsfreudig. Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) verwies lediglich darauf, dass die Zuständigkeit hier bei der Burghauptmannschaft liege.