Erste Einblicke in die Kunstkammer
Die Kunstkammer wird - dank 200 Quadratmeter zusätzlicher Sonderausstellungsfläche und eines leicht veränderten Präsentationskonzepts - etwas mehr Fläche und etwas weniger Objekte bieten als ursprünglich geplant, so Sabine Haag, die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums. 2.200 Objekte in 20 Räumen auf 2.700 Quadratmetern lauten die neuen Eckdaten. Konkret bedeutet das aber auch, dass nahezu drei Viertel der rund 8.000 erfassten Objekte in den Depots bleiben.
„Saliera“ als Prunkstück
Weltweit bekanntes und seit ihrem Diebstahl und der Wieder-Auffindung auch einer breiten Öffentlichkeit bekanntes Zentralstück ist die goldene Kleinskulptur „Saliera“ von Benvenuto Cellini. Auch im „Berger-Saal“, der eigentlich am Ende der künftigen Raumfolge stehen wird, ist sie vertreten - allerdings nur auf dem namensgebenden Deckengemälde von Julius Victor Berger, das auftragsgemäß die Mäzene des Hauses Habsburg im Kreise ihrer Künstler und deren Kunstwerke zeigt.
APA/Robert Jäger
Ausstellungsobjekte von Marmorbüsten bis zu einem aus Gold, Ebenholz, Porzellan, Bergkristall und Perlmutt gefertigten Frühstücksservice der Kaiserin Maria Theresia und von einer vergoldeten Rechenmaschine bis zu einem prunkvollen Bergwerksmodell aus Gold, Silber und diversen Mineralien zeigen das breite Spektrum der Sammlung, die nicht nur Kunstwerke, sondern auch Naturalia, Exotika aus fremden Kulturen, Kuriositäten, Urkunden, Mineralien, Reliquien und wissenschaftliche Geräte umfasst.
Zusatzinformation über iPad
Im „Berger-Saal“ kann man auch die mit neuester Technik adaptierten historischen Vitrinen mit den schlichten, nach einem Entwurf des Stuttgarter Büros hg merz entworfenen neuen Vitrinen, mit denen die restlichen Säle ausgestattet werden, vergleichen. Die neue Schlichtheit der Präsentation bringe die Pracht der gezeigten Schätze erst richtig zur Geltung, so Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ). Einen Vorgeschmack auf die neue Technik der Besucher-Information, mit der in der Kunstkammer gearbeitet werden soll, bieten Sitzgelegenheiten mit integrierten iPads zur Abrufung von Zusatzinformationen.
APA/Herbert Pfarrhofer
Budgetär und zeitlich sei man auf Kurs, betonte Haag. Die 18,56 Mio. Euro Gesamtkosten (davon bringt das KHM via Sponsoren und Spenden 3,5 Mio. Euro auf) sowie der Termin der ersten Publikums-Öffnung am 1. März 2013 werden halten. Das Online-Ticketing samt Zeitfenster-Reservierung läuft bereits. „Was Gruppen angeht, sind wir für das kommende Jahr schon ziemlich ausgebucht“, freute sich die KHM-Chefin.
„Ester Raum, erster Einblick“
Einen erste Einblick bot am Mittwoch die Veranstaltung „First Room - First View“. Am Nachmittag konnte bei freiem Eintritt bereits der erste komplett fertiggestellte Raum - der so genannte „Berger Saal“ besichtigt werden. Dazu gab es Führungen, Vorträge und eine Schauwerkstatt der Wiener Gold- und Silberschmiedemeister.
Link:
- Kunstkammer (Infos zur Besichtigung)