Influenza-Saison: 250.000 Kranke in Wien
Rund 140.000 Erkrankungsfälle entfielen davon in den Zeitraum der eigentlichen Grippewelle, die vom 22. Jänner bis 10. April 2013 dauerte. Die Zahl der Erkrankungsfälle wurde auf Basis der Daten des Grippemeldedienstes und der Daten des Departments für Virologie der Medizinischen Universität Wien berechnet, hieß es in einer Aussendung.
„Die Grippewelle war heuer sehr unauffällig, denn sowohl der Beginn im Jänner als auch die Dauer von etwas mehr als zwei Monaten entspricht einem normalen und erwarteten Verlauf“, erklärte Ursula Karnthaler, Leiterin des Fachbereichs Infektionsvorsorge.
1.300 Todesfälle in Österreich pro Jahr
Der Höhepunkt der Grippewelle wurde mit 17.000 wöchentlichen Neuerkrankungen in der achten Kalenderwoche 2013 erreicht. Danach war die Neuerkrankungsrate kontinuierlich rückläufig. In dieser Saison dominierten sowohl der von der Pandemie bekannte Subtyp A(H1N1) als auch Influenza B-Viren.
In Österreich kommt es laut wissenschaftlichen Studien jährlich zu rund 1.300 Todesfällen durch die Influenza. Trotzdem lassen sich offenbar viel zu wenige Menschen impfen.
Mediziner zu Impfrate: „Das ist eine Katastrophe“
Elf Prozent der Männer und zehn Prozent der Frauen (zehn Prozent im Durchschnitt) gaben bei einer repräsentativen Umfrage in den vergangenen Wochen an, sie hätten sich gegen die Virusgrippe immunisieren lassen.
In allen Altersgruppen zwischen 14 und 59 Jahren waren es unter zehn Prozent (z.B. die 30- bis 39-Jährigen nur zu sechs Prozent, die 50- bis 59-Jährigen zu sieben Prozent).
Erst bei den 60- bis 69-Jährigen betrug die Durchimpfungsrate 15 Prozent, bei den über 70-Jährigen dann 22 Prozent. Dazu erklärte am Mittwoch der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze: „Das ist eine Katastrophe. Das ist der absolute Tiefpunkt. Dabei sollten laut Weltgesundheitsorganisation zumindest die älteren Menschen gegen die Influenza geimpft sein.“
Links:
- „Impflücken“ begünstigen Masern (wien.ORF.at; 18.4.2013)
- Gesundheitsdienst der Stadt