Obdachloser postet auf Facebook sein Leben
Ein Schnappschuss von schmutziger Wäsche. Gleich darunter ein Bild vom Abendessen: Der junge Obdachlose gewährt bei dem Projekt „Vinzi Gast“ Einblicke in ein Leben, das viele nicht kennen.
„Letzten Endes dient es der Idee, dass mehr und mehr Mensch in unserer Gesellschaft verstehen wie es obdachlosen Personen geht und sich auch selber dafür engagieren. Denn wenn man das Gefühl von Geborgenheit und einer intakten Familie nicht erlebt hat, dann fehlt einem wirklich sehr viel. Und dann müssen wir uns halt bemühen, sie vom Rand reinzuholen“, sagte Cecily Corti, Leiterin und Obfrau der VinziRast.
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„Ich habe mir gedacht ich bin in der Hölle gelandet“
Ein Jahr lang war der Mann hinter „Vinzi Gast“, der anonym bleiben möchte, selbständig im Lebensmittelgroßhandel tätig - bis er seine Rechnungen nicht mehr zahlen konnte und in eine Notschlafstelle musste. „Als ich dort reinkomme und die Leute am Boden schlafen sah, und der Geruch dort und die Geräusche - Ich habe mir gedacht ich bin in der Hölle gelandet“, erzählt der junge Obdachlose im Gespräch mit „Wien heute“.
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TV-Hinweis:
Wien heute hat den jungen Obdachlosen getroffen. Den Beitrag sehen Sie am Sonntag um 19.00 Uhr in ORF 2 und danach on demand.
Nach seiner persönlichen Hölle kam er zu VinziRast, wo er sich besser aufgehoben fühlt. Hier geht er seinem täglichen Alltag nach und kann zumindest von 18.30 Uhr bis 08.00 Uhr Früh bleiben. Hier hat er Essen, ein Bett und Menschen, die sich um ihn kümmern.
„Jetzt wünsche ich mir als erstes eine Arbeit. Und dann im Leben neu zu starten und eine Wohnung“, sagte der junge Mann. Bei der Jobsuche sind auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter von VinziRast behilflich. Und sobald er eine neue Arbeit hat, erfahren es die Facebook-Nutzer bestimmt als erstes.