Akademikerball bekommt Konkurrenz

Die Stadt Wien will dem umstrittenen Akademikerball ein „Fest der Wissenschaft“ entgegensetzen. Der Ball sorgt seit Jahren für Aufregung. Heuer eskalierte die Gewalt. Bei Demos gab es Verletzte und enormen Sachschaden in der Innenstadt.

Man wolle schon zeigen, „dass Akademiker-Sein in Wien mehr bedeutet als Rückwärtsgewandtheit und dass der Titel Akademiker nicht einer ist, den sich die rechten Burschenschafter und die FPÖ allein auf die Fahnen heften können“, betonte Bildungsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Freitag bei der SPÖ-Klubtagung in Rust. Als Konkurrenzveranstaltung zum Akademikerball solle das fest freilich nicht verstanden werden.

Das Fest der Wissenschaft soll ein Ball für die „Scientific Community“ sein und ab 2015 in zeitlicher Nähe zum Burschenschafterball jährlich im Rathaus stattfinden. Bürgermeister Michael Häupl ergänzte, dass das Fest der Grundidee der Wissenschaft, nämlich der Internationalität, entsprechen solle. Denn gerade in diesem Zusammenhang seien „nationale Eingrenzungen so was von paradox“. Hinsichtlich der zeitlichen Nähe zum Akademikerball meinte Häupl: „Bälle finden halt im Fasching statt.“

Demo gegen Akademikerball

APA/Herbert P. Oczeret

Krawalle rund um Akademikerball 2014

Der Akademikerball ist die Nachfolgeveranstaltung des Balls des Wiener Korporationsrings (WKR). Er wurde heuer zum zweiten Mal offiziell von der Wiener FPÖ organisiert, nachdem die Hofburg Betreibergesellschaft 2012 nach scharfen Protesten an dem Ball rechtsorientierter Veranstalter und Besucher erklärt hatte, dass es keinen vom WKR veranstalteten Ball in der Hofburg mehr geben solle. Im vergangenen Februar eskalierten Demonstrationen rund um den Ball - mehr dazu in Akademikerball: Krawalle bei Demos.

Link: