Mysteriöses „NSA-Häuschen“ auf IZD-Tower
„Wir haben nichts dazu zu sagen“, sagte eine US-Diplomatin am Dienstag. Vom Innen- und Verteidigungsministerium sowie der Staatsanwaltschaft Wien gab es keine Bestätigung, dass es sich um einen Lauschposten der NSA handelt. Im IZD-Tower residiert auch die US-Vertretung bei den internationalen Missionen in Wien. Seit geraumer Zeit wird vermutet, dass von dort aus die nahe gelegene UNO-City ausspioniert wird.
Laut fm4.ORF.at ist das „als Wartungsaufbau getarnte“ Häuschen 15 Quadratmeter groß und verbirgt Abhöranlagen. Der Dachbereich sei „durch massive Stahlgitter vom Rest des Dachs abgetrennt“ und werde durch zehn Kameras „lückenlos überwacht“ - mehr dazu in Die NSA-Station im 22. Wiener Gemeindebezirk (fm4.ORF.at).
Nomen Nescio / CC BY-SA 2.0 AT
Keine Ermittlungen zu NSA-Spionage
In dem Häuschen dürften sich Antennen befinden zur Überwachung des Mobilfunks (IMSI-Catcher) sowie Anlagen, um in der hundert Meter Luftlinie entfernten UNO-City gewonnene Daten „abzutransportieren“, heißt es in dem Bericht weiter. Außerdem diene das Häuschen der Kommunikation mit ähnlichen Anlagen auf dem Dach der Wiener US-Botschaft in Wien-Alsergrund und der sogenannten „NSA-Villa“ in Wien-Währing.
Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, bestätigte, dass das Ermittlungsverfahren in der Causa NSA-Spionage in Österreich derzeit „abgebrochen“ sei. Sie schloss aber nicht aus, dass es im Lichte neuer Erkenntnisse wieder aufgenommen werden könnte. Aus dem Innenministerium hieß es, dass es derzeit keine Ermittlungsaufträge der Staatsanwaltschaft gebe.
Links:
- Verwirrung um NSA-Lauschposten (wien.ORF.at)
- „Spaziergang“ zu möglichem NSA-Horchposten (wien.ORF.at)