Tarife im Europa-Vergleich günstig

Durch die Tarifreform bei den Wiener Linien wird die Jahreskarte ab 1. Mai 2012 statt derzeit 449 nur mehr 365 Euro kosten. Ein Vergleich mit anderen europäischen Städten zeigt, dass die Tarife in Wien günstiger sind.

Zu den Spitzenreitern bei den Preisen für öffentliche Verkehrsmittel zählen laut einer Statistik der Wiener Linien unter anderem Dublin und London. In der irischen Hauptstadt zahlen Fahrgäste 1.416 Euro für 365 Tage, in der britischen Metropole sind es 1.246 Euro. Ebenfalls merklich kostspieliger ist die Jahreskarte in nordeuropäischen Städten wie Oslo (914 Euro), Stockholm (795 Euro) oder Kopenhagen (524 Euro). In Amsterdam kommt eine Dauernetzkarte auf 780 Euro, in Berlin schlägt sie mit 695 Euro, in Paris mit 634 Euro zu Buche.

In Athen kostet die Jahreskarte 450 Euro. In Brüssel und Helsinki verlangen die Verkehrsbetriebe 478 bzw. 479 Euro. Günstiger als in Wien sind Fahrgäste von öffentlichen Verkehrsmitteln beispielsweise in Italien und - bis Mai 2012 - in Portugal unterwegs. So muss man für ein Ganzjahresticket in Lissabon 406 Euro bezahlen, in Rom sind es gar nur 230 Euro.

U-Bahn

ORF.at/Dominique Hammer

Niedrigere Tarife in osteuropäischen Städten

Osteuropäische Hauptstädte wie Prag, Budapest oder Warschau scheinen in der Statistik der Wiener Linien nicht auf. Dies argumentieren die Verkehrsbetriebe mit der Vergleichbarkeit. Die Tarife seien in den genannten Metropolen sicherlich günstiger als in Westeuropa bzw. in Wien, allerdings sei auch die Kaufkraft dort wesentlich geringer, wird argumentiert.

Die von den Wiener Linien angeführten internationalen Preise sind teils Richtwerte. Denn in diversen Städten sei das Netz in unterschiedliche Zonen eingeteilt, weshalb man die Tarife so berechnet habe, dass man mit unterschiedlichen Verkehrsträgern und im tatsächlichen Stadtbereich - also sozusagen innerhalb der Kernzone - unterwegs sein könne, erklärte ein Sprecher der Wiener Linien. Außerdem gibt es deutliche Unterschiede in der Netzdichte. So verfügt etwa Rom nur über zwei U-Bahn-Linien, in Paris dagegen 14.

Reform am Dienstag präsentiert

Die lange diskutierte Tarifreform der Wiener Linien ist am Dienstag von Bürgermeister Michael Häupl, Finanzstadträtin Renate Brauner (beide SPÖ) sowie Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) präsentiert worden. Der Kernpunkt der Reform ist die Verbilligung der Jahreskarten, mehr dazu in wien.ORF.at.

Analyse der Tarifreform

Radio-Wien-Infochef Edgar Weinzettl mit einer Analyse zur Tarifreform

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