AUA schließt 2011 mit Verlust ab

Der AUA-Vorstand hat am Donnerstag offiziell bekanntgegeben, dass die Airline 2011 nicht mehr aus den roten Zahlen kommen wird. Im Winter werden daher die Kapazitäten weniger stark aufgestockt als erwartet.

„Wir werden unser ursprüngliches Ziel für das Gesamtjahr - ein positives operatives Ergebnis - nicht erreichen, zumal wir eine wachsende Verunsicherung der Kunden als Folge der Finanzkrise spüren“, so die AUA-Vorstände Andreas Bierwirth und Peter Malanik, „es ist schon eine gewisse Enttäuschung, dass dieses Ziel nicht gelingt“.

Dabei hatte die zur Lufthansa gehörende AUA im dritten Quartal 2011 sogar einen operativen Gewinn gemacht und diesen im Vorjahresvergleich um 30 Prozent auf 31,6 Millionen Euro gesteigert. Im dritten Quartal 2010 hatte es 24,3 Millionen Euro Betriebsgewinn gegeben.

Umsätze im Vergleich zu 2010 gestiegen

In den ersten neun Monaten hat die AUA einen operativen Verlust von 31,5 Millionen Euro in der Bilanz. Damit lag die Lufthansa-Tochter aber um 29 Prozent besser als im Jahr davor. Damals hatte es nach neun Monaten 44,4 Millionen Euro Verlust gegeben. Die operativen Umsätze waren in den ersten neun Monaten mit 1,648 Milliarden Euro um 1,8 Prozent höher als Ende September vorigen Jahres.

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Malanik und Bierwirth, die Anfang November mit Jaan Albrecht einen neuen Chef bekommen, beschrieben die heurigen Sanierungsanstrengungen im rauen Umfeld: „Wir haben das Ergebnis in den ersten neun Monaten trotz der Belastungen durch die Krisen in Japan und Nahost, den gestiegenen Ölpreis und den ersten Auswirkungen der zweiten Finanzkrise verbessert und uns damit gegen den Branchentrend entwickelt.“

Auf die Frage, ob die AUA ein neues Sparpaket braucht, meinte Malanik: „Kosten sind etwas, das wie Schwammerl nachwächst. Wir werden uns immer mit Kosten befassen müssen.“ Heuer hat die Fluglinie mehr als 100 Millionen Euro eingespart.

Gewinnzone für das nächste Jahr angepeilt

Die Gewinnzone werde nun für 2012 angepeilt. „Wir wollen nächstes Jahr profitabel werden und hoffen, dass von extern nicht wieder ein Gegenläufer reinkommt“, so Malanik. Für das traditionell schwache vierte Quartal erwarten die Vorstände eine „signifikante“ - sprich zweistellige - Ergebnisverbesserung zum Vorjahr, als ein Verlust von 64 Millionen Euro erzielt wurde.

Der ab Ende Oktober geltende Winterflugplan wird zusammengestutzt, die AUA wird Helsinki, Damaskus und Mailand/Linate nicht mehr anfliegen. Statt der ursprünglich geplanten Angebotserweiterung von zehn Prozent wird das Wachstum nur drei Prozent betragen.

Im Gegenzug sollen die Ziele Belgrad, Sofia und Bukarest ab dem Sommer deutlich ausgebaut werden. Trotz der zunehmenden Konkurrenz durch andere Fluglinien will die AUA die Rolle als Ostdrehkreuz „mit Zähnen und Klauen verteidigen“, betonten die Vorstände. Derzeit werden 42 Ziele in Osteuropa angeflogen.

Weiter keine Verhandlungen mit Emirates

Im Streit mit der Golf-Airline Emirates zeichnet sich keine Lösung ab. Derzeit darf die in Dubai beheimatete Fluglinie den Wiener Flughafen 13 mal pro Woche anfliegen. Diese Aufstockung (ursprünglich waren es sieben Verbindungen) ist aber nur befristet. Die Verhandlungen zwischen Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten über die Landerechte wurden im August abgebrochen und seither nicht wieder aufgenommen, so die AUA-Chefs.

„Wenn es zu einer Verlängerung kommt, müssen wir reagieren“, heißt es von der AUA, „Es sei denn, die Regierung tut, was sie in der Roadmap angekündigt hat und verbessert die Rahmenbedingungen.“ Die Roadmap sieht vor, das Drehkreuz Wien auszubauen. Sollte Emirates die Flugrechte bekommen, müssten die Gebühren für Sicherheit und Flughafen deutlich billiger werden oder wegfallen, so die Vorstände.

Die AUA sieht ihre Langstreckenverbindungen durch Emirates bedroht - allen voran Indien. Für den Sommerflugplan könnte das bedeuten, dass Indien nicht mehr so oft oder gar nicht mehr angeflogen wird. „Das Ausmaß können wir jetzt noch nicht kommunizieren. Wir wissen ja noch nicht, ob Emirates die zweite Frequenz genehmigt bekommt“, erläuterte Bierwirth.

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