Streit um Taxi-App: Fahrer gekündigt

Wegen der neuen Smartphone-App „mytaxi“ tobt ein Streit zwischen den Taxi-Funkzentralen und einzelnen Unternehmen. Taxifahrer, die auch für die App unterwegs sind, werden angeblich unter Druck gesetzt, einige wurden gekündigt.

Zwei große Funkzentralen in Wien nutzen ihre Macht aus, wirft ihnen der Anwalt eines Taxiunternehmens vor. Lenkern, die auch für die Smartphone-App „mytaxi“ fahren, wird nun Funkentzug angedroht, sagt Anwalt Johannes Schriefl: „Es gibt schon Fälle, wo Taxifahrer ohne Ankündigung fristlos gekündigt worden sind, dadurch wird ihnen die Lebensgrundlage entzogen.“

Taxiinnung verweist auf Konkurrenzklausel

Christian Gerzabek, Obmann der Taxiinnung in der Wiener Wirtschaftskammer, verwies dagegen auf die Konkurrenzklausel in den Verträgen mit den Funkzentralen. Diese Klausel sieht vor, dass Lenker nicht zeitgleich auch für eine andere Vermittlungsfirma fahren dürfen. Gerzabek bestätigte, dass bereits Leute gekündigt worden seien, „die sich darüber hinweg gesetzt haben und den Vertrag verletzt haben“.

Für den Anwalt ist das kein Argument, bei der APP würde es sich ja um keine andere Funkzentrale handeln, meint er. Einem Bericht der „Kronen Zeitung“ zufolge würden auch Handlanger für verdeckte Fahrten eingesetzt. Ins Auto eingestiegen, würden Repressalien und Funkentzug angedroht werden. Zudem informierte der Jurist: „Die Behörden bereiten Wettbewerbsklagen vor.“

Gerzabek erklärte dazu lediglich, dass die Funkzentralen von der Behörde aufgefordert worden seien, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Der Fachgruppenobmann stellte abschließend klar: „Ich freue mich über freien Wettbewerb unter Fahrtenvermittlern.“ Aber er müsse mit fairen Mitteln ablaufen.

Schlechte Testergebnisse für Wiener Taxifahrer

Vor kurzem hatten die Wiener Taxifahrten durch schlechte Ergebnisse bei Tests des ADAC und des Wien-Tourismus für Gesprächsstoff gesorgt. Teure Umwege und verweigerte Fahrten wurden beanstandet, die Taxiinnung kündigte darauf den Einsatz von Detektiven zur Kontrolle an - mehr dazu in wien.ORF.at.

Der Wiener Tourismusverband hat als Konsequenzen aus den schlechten Testergebnissen ein einheitliches Erscheinungsbild und Fahreruniformen als mögliche Verbesserungen vorgeschlagen - mehr dazu in wien.ORF.at.

Links: