Immer mehr Raubüberfälle wegen Handys

In Österreich sind heuer bereits um 20 Prozent mehr Handys gestohlen worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Großteil der Diebstähle passiert in Wien. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche.

Moderne Smartphones werden immer häufiger zum begehrten Diebesgut. Und das meist auf brutale Weise: „Faustschläge, Fußtritte, Ellbogenkicks“ gehören dazu, sagte Helmut Greiner vom Bundeskriminalamt (BK) gegenüber Ö3. Der Großteil passiert in den Landeshauptstädten, „und insbesondere in Wien“. Wurde in Wien in den ersten drei Quartalen 2010 der Raub von Mobiltelefonen 323-mal angezeigt, verzeichnete die Polizei nun bereits 379 Fälle.

Als Täter wurden meist Jugendliche ausgeforscht. Diese hätten entweder eine "Bereicherungsabsicht oder suchen sich aus Langeweile meist Kinder aus, um an neue Modelle zu kommen“, so Greiner. Die Täter sind in zwei Drittel der Fälle selbst noch zwischen 14 und 18 Jahren alt. Die Polizei rät Kindern und Jugendlichen, die Mobiltelefone nicht immer und überall für alle offensichtlich zu halten.

Generell weniger Delikte in Wien

Generell weist die Kriminalstatistik für Wien für die ersten drei Quartale 2011 insgesamt 148.485 Anzeigen aus, was im Vergleich zu den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres einem Rückgang von fast 3,5 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote ist im selben Zeitraum um knapp 4,3 Prozentpunkte auf 34,7 Prozent gestiegen und damit die höchste seit dem Jahr 2000.

Einen deutlichen Rückgang gab es bei Einbruchsdiebstählen, und zwar von 34.438 auf 29.630. Die Zahl der Wohnungseinbrüche - 5.698 - blieb praktisch gleich, die Anzahl der Einbrüche in bewohnte Einfamilienhäuser sank um 2,3 Prozent auf 888. Ein Minus weist die Statistik auch bei Pkw- bzw. Kombi-Diebstählen auf: 1.267 Fälle gab es von Jänner bis September, um 3,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2010. 518 gestohlene Motorräder entsprechen einem Rückgang von 23 Prozent.

Diese positive Entwicklung wird von der Bundespolizeidirektion Wien auf eine Verstärkung der Streifentätigkeit, Schwerpunktaktionen und Präventionsmaßnahmen zurückgeführt. Anfang Oktober sei wieder eine Initiative zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität, insbesondere der Dämmerungseinbrüche, gestartet worden, hieß es in einer Aussendung.

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