Westbahnhof: Bau mit langer Geschichte

Als „BahnhofCity Wien West“ wurde der Westbahnhof nach den Umbauarbeiten wiedereröffnet. Die Geschichte des Bauwerks reicht bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, der Westbahnhof gilt auch als einer der wichtigsten Bauten der Nachkriegszeit.

Am Standort der heutigen „BahnhofCity Wien West“ befand sich zunächst der Kaiserin-Elisabeth-Bahnhof, der von 1857 bis 1859 errichtet wurde. Dieser Bahnhof wurde während des Zweiten Weltkriegs durch Bomben schwer beschädigt und danach abgerissen.

Westbahnhof ab 1951 in Betrieb

Nach Plänen von Robert Hartinger, Sepp Wöhnhart und Franz Xaver Schlarbaum wurden von 1949 bis 1954 der Nachfolgebau errichtet und schon 1951 als Westbahnhof in Betrieb genommen. 1958 erhielt der Vorbereich der Station den Namen Europaplatz, der Bau hat damit die Adresse Europaplatz 1.

Immer wieder kam es zu Um- und Zubauten: So wurden nachträglich Rolltreppen errichtet, und in den 1990er Jahren setzte man im Zuge des Anschlusses an die U-Bahn-Linie U3 einen mehrgeschoßigen Stahl-Glas-Kubus mit Aufzügen und Stiegen diagonal in die Halle. Dieser wurde im Zuge der Generalsanierung der Bahnhofshalle wieder entfernt.

Westbahnhof im Jahr 2008

APA/Georg Hochmuth

Westbahnhof vor Beginn der Umbauarbeiten 2008

Bahnhofshalle 2010 wieder eröffnet

Die Arbeiten zur Erweiterung des Westbahnhofs zur ersten „BahnhofCity“ Österreichs starteten 2008. Zwei Jahre später, im Dezember 2010, wurde die generalsanierte und modernisierte Bahnhofshalle eröffnet. Die Renovierung des 100 Meter langen, 40 Meter breiten und zwölf Meter hohen Gebäudes erfolgte in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt. Rechts und links neben der Halle wurden Neubauten errichtet.

In den beiden Trakten sind Büros untergebracht. Insgesamt stehen Office-Flächen im Ausmaß von 13.000 Quadratmetern zur Verfügung. Im Gebäude bei der Felberstraße befindet sich auch das Low-Budget-Hotel „Motel One“ mit 438 Zimmern. Die Bauten bei der Mariahilfer Straße wurden mittels einer Konstruktion in luftiger Höhe verbunden, der sogenannten „Wolkenspange“. Der Übergang ist auch das Wahrzeichen der neuen „BahnhofCity“. Zudem gibt es nun auch ein Einkaufszentrum. Dieses erstreckt sich auf drei Ebenen, inklusive einem neuen Geschoß unter dem Bahnhof. Insgesamt warten auf 17.000 Quadratmetern 90 Handels-, Gastro- und Dienstleistungsbetriebe auf Kundschaft.

„Westbahn“ ab 11. Dezember am Westbahnhof

Von Anfang an war der Westbahnhof ein Fernverkehrsbahnhof. Durch den neuen Wiener Hauptbahnhof, der Ende 2014 eröffnet werden soll, wird sich das jedoch ändern: Der Westbahnhof verliert seine Bedeutung als zentraler Bahnhof, bleibt aber nach wie vor für den Regional- und Fernverkehr erhalten.

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Internationale, grenzüberschreitende Fernzüge werden dann aber am Hauptbahnhof halten. Die Änderungen sollen mit dem Fahrplanwechsel 2014/2015 erfolgen. Konkurrenz für die ÖBB wird es zwischen Wien und Salzburg ab 11. Dezember geben, ab dann werden auch die Züge der privaten „Westbahn“ am Westbahnhof stehen bleiben.

Link:

  • ÖBB (www.oebb.at)